Forum Expanded: Methods of Translucence

Die Sektion Forum Expanded bietet Raum für experimentellen Film, künstlerische Bewegtbilder und erweiterte filmische Formen wie Video- und Filminstallationen. In seinem Programm erkundet die Sektion die oft ungewöhnlichen Ansätze, mit denen Künstler*innen auf die drängenden Themen unserer Zeit eingehen.

Unter dem Thema „Methods of Translucence“ präsentiert das Forum Expanded in seiner 20. Jubiläumsausgabe 24 Werke aus 21 Ländern in Filmprogrammen und Ausstellungen. Die ausgewählten Werke setzen sich mit einer Vielfalt aktueller Themen und Diskurse auseinander, darunter die anhaltenden Kriege und Konflikte, dem nach wie vor präsenten Nachhall kolonialialer Strukturen, Extraktivismus, soziale Ungleichheiten sowie die Verflechtungen von persönlicher und kollektiver Geschichte – oftmals sind ihre künstlerischen Ansätze eher interventionistisch als beobachtend. Sei es mit getöntem Glas, virtueller Realität, historischer Spekulation oder akustischer Abstraktion: Ihre Arbeiten projizieren aktiv Ideen, Bilder und Töne, die die Erfahrung der Realität verändern und unseren Blick auf die Welt umlenken. Sie zeigen mit Nachdruck, was fehlt, indem sie unsere Sicht verändern und das, was außerhalb oder jenseits unserer Wahrnehmung liegt, deutlich in Erscheinung treten lassen.

Neda Saeedi gelingt dies beispielsweise mit ihrer Overhead-Projektor-Installation Sinking Suns, einer unheilvoll schönen Anordnung farbenfroher Lichtprojektionen, die uns daran erinnert, dass Sonnenuntergänge immer dann am spektakulärsten wirken, wenn die Luft besonders verschmutzt ist.

Die Augmented-Reality-Installation Alternatives Denkmal für Deutschland (ADfD) fügt ein virtuelles Denkmal für die Migrationsgesellschaft in den öffentlichen Raum ein, der viel zu selten die Beiträge von Migrant*innen zur deutschen Gesellschaft anerkennt.

Caroline Monnets Pidikwe verfolgt eine ähnliche Strategie: Der Tanzfilm spekuliert über eine alternative Kulturgeschichte, die indigene weibliche Stimmen einbezieht, anstatt sie auszuschließen.

Für seinen Film Spetsialna Operatsiia verwendet Oleksiy Radynski Überwachungskameraaufnahmen von der Besetzung des Atomkraftwerks Tschernobyl durch die russische Armee und fügt einen reduzierten Soundtrack frei von menschlichen Stimmen hinzu, um eine unheimliche, entkörperlichte Untersuchung militärischer Logik zu schaffen.

Mirage: Eigenstate übernimmt den Stil von Carl Sagans US-Fernsehklassiker Unser Kosmos, um die Dominanz westlicher Wissenschaft zu hinterfragen und pluralistische Weltanschauungen – von tropischer Sufi-Mystik und Monorealismus bis hin zu Theorien der Quantenmechanik – zu integrieren.

Stéphanie Lagarde bricht in Extra Life (And Decay) unsere Sicht in vielfältige Perspektiven auf: Ein*e mehrstimmige*r Erzähler*in – Filmschaffende, Elternteil, Wald, Insekt, Pilz, Kinderbetreuer*in – erklärt ihre absolute Ablehnung von Arbeitsausbeutung und die Notwendigkeit, sich kollektiven Körpern im Widerstand anzuschließen.

Alle Arbeiten im Forum Expanded 2025

Co-Kuratorinnen Forum Expanded 2025:

Karina Griffith, Shai Heredia