Berlinale trauert um Irm Hermann

Irm Hermann (vorn) mit Hanna Schygulla in Rainer Werner Fassbinders Acht Stunden sind kein Tag

Die Schauspielerin Irm Hermann ist am 26. Mai 2020 verstorben. Sie gehörte durch ihre jahrzehntelange Arbeit mit führenden deutschen Regisseur*innen wie Christoph Schlingensief, Hans W. Geissendörfer, Loriot, Ulrike Ottinger und vor allem Rainer Werner Fassbinder zu den markantesten Gesichtern des deutschen Films. Im Jahr 2000 erhielt sie als Teil des Schauspieler*innen-Ensembles von Paradiso - Sieben Tage mit sieben Frauen den Silbernen Bären für eine Besondere Künstlerische Leistung.

„In der Fassbinder-Familie nahm Irm Herman einen besonderen Platz ein, der größer war als ihre Rollen. Und auch wenn sie mir als die schweigsame Marlene in Die bitteren Tränen der Petra von Kant für immer im Gedächtnis bleiben wird, denke ich heute an die Rolle, die sie in Fassbinders Universum gespielt hat. Irm Hermann war mehr als eine Schauspielerin: Sie war eine Vertraute, eine Muse und eine Komplizin. Ihr Auftritt in Johanna d'Arc of Mongolia von Ulrike Ottinger ist ein weiterer Beweis für ihr Können und ihre Vielseitigkeit“, so Carlo Chatrian, Künstlerischer Leiter der Berlinale.

Hermann war über viele Jahre hinweg an großen deutschen Theatern wie der Berliner Volksbühne, dem Berliner Ensemble und dem Hamburger Schauspielhaus zu sehen. Für ihr Schaffen wurde sie unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis und dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet.

Irm Hermann starb im Alter von 77 Jahren.