Rizi

Days
Kang lebt allein in einem großen Haus. Durch eine Glasfront schaut er in die von Wind und Regen gepeitschten Baumwipfel. Er verspürt einen Schmerz unbekannter Herkunft, den er kaum erträgt und der seinen ganzen Körper erfasst. Non lebt in einer kleinen Stadtwohnung in Bangkok, wo er sich methodisch der Zubereitung traditioneller Speisen aus seinem Heimatdorf widmet. Als Kang und Non in einem Hotelzimmer zusammenkommen, teilen die beiden Männer ihre Einsamkeit miteinander. Tsai Ming-Liang vollendet, was er in Journey to the West begann: Seine Bilder sind Emanationen der Langsamkeit und Gebrechlichkeit, verkörpert von dem Schauspieler Lee Kang-Sheng, mit dem er seit Jahren zusammenarbeitet. Nach einem Bekenntnis in eigener Sache in Afternoon bleibt er in Rizi stiller Beobachter der erotischen Begegnung zweier Männer, die die dunkle Seite der Wirklichkeit für eine Nacht vergessen und vielleicht der Wahrheit ganz nah sind, bevor der Alltag zurückkehrt. Wie immer, wenn Tsai Ming-Liang Gesichter und Lichter mit der Kamera einfängt, ist alles möglich und die Bilder sind mehrdeutig.
von Tsai Ming-Liang
mit Lee Kang-Sheng, Anong Houngheuangsy
Taiwan 2019 Ohne Dialog 127’ Farbe Weltpremiere

Mit

  • Lee Kang-Sheng (Kang)
  • Anong Houngheuangsy (Non)

Stab

Regie Tsai Ming-Liang
Kamera Chang Jhong-Yuan
Montage Chang Jhong-Yuan
Sound Design Dennis Tsao
Produzent*in Claude Wang
Ausführende Produzent*innen Tsai  Ming-Liang, Yu Pei-Hua
Co-Ausführende*r Produzent*in Li Shu-Ping
Koproduzent*in Tang I-Wen
Koproduktion Taiwan Public Television Service Foundation Taipeh

Weltvertrieb

Homegreen Films

Produktion

Homegreen Films

Tsai Ming-liang

Geboren 1957 in Kuching, Malaysia. 1992 zeigte er seinen Debütfilm, Rebels of the Neon God, auf der Berlinale in der Reihe Panorama Special. 1994 wurde Vive l’amour bei den Filmfestspielen in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Auch 1995, 1997, 2014, 2019 und 2020 war Tsai auf der Berlinale vertreten, 1997 wurde er für The River mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Sein Film Visage (2009) wurde vom Louvre coproduziert. Stray Dogs (2013) wurde in Venedig mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. Installationen von Tsai Ming-liang wurden auf den Biennalen von Venedig und Shanghai präsentiert.

Filmografie (Auswahl)

1992 Qingshaonian Nuozha (Rebels of the Neon God) 1994 Ai Qing Wan Sui (Vive l’amour) 1997 He Liu (The River) 1998 Dong (The Hole) 2001 Ni Na Bian Ji Dian (What Time Is It There?) 2002 The Skywalk Is Gone 2003 Bu San (Goodbye, Dragon Inn) 2005 Tian bian yi dou yun (The Wayward Cloud) 2006 Hei Yan Quan (I Don’t Want to Sleep Alone) 2009 Lian (Visage) 2013 Jao You (Stray Dogs) 2014 Xi You (Journey to the West) 2015 Afternoon 2017 Jia Zai Lanre Si (The Deserted) 2018 Ni De Lian (Your Face) 2020 Rizi (Days) 2022 He Chu (Where) 2024 Wu Suo Zhu (Abiding Nowhere)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2024