Espoir voyage

Jahre nach dem Tod seines Bruders begibt sich der burkinische Filmemacher Michel Zongo auf eine persönliche Spurensuche in die Elfenbeinküste. Dorthin war Joanny vor langer Zeit aufgebrochen, aber nie zurückgekehrt. Wie so viele junge Männer suchte er Arbeit im reicheren Nachbarland. Sein Verbleib lässt dem Regisseur keine Ruhe: Wer war Joanny, unter welchen Umständen lebte und starb er?
Am Zielort trifft Zongo auf eine ganze Community von Burkinesen, die unter harten Bedingungen auf Kakao- und Kaffeeplantagen arbeiten. Schnell viel Geld zu verdienen und zurückzukehren ist ihre Hoffnung. Doch die Realität sieht meist anders aus. In einer der berührendsten Szenen des Films spielt der Regisseur seinem Cousin Augustin eine Videobotschaft von dessen Mutter vor. Ihre Vorwürfe, warum er sich nicht melde und dass das Haus dringend repariert werden müsse, treffen Augustin schwer. In seinem Gesicht spiegelt sich die ganze emotionale Last der Hoffnungsträger: Erwartungsdruck, Schuldgefühle, Scham.
Als Zongo schließlich Menschen begegnet, die seinen Bruder kannten, findet er den erhofften Trost. Ein Unbehagen über das allzu schnelle Verschwinden von Menschen aus dem Gedächtnis bleibt.
von Michel K. Zongo Frankreich / Burkina Faso 2011 81’

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