Postcard To Daddy

POSTCARD TO DADDY erzählt die autobiografische Geschichte eines sexuellen Missbrauchs – die des Autors Michael Stock durch den eigenen Vater im Alter zwischen acht und 16 Jahren. 25 Jahre später konfrontiert er vor laufender Kamera seine Familie und auch den Vater mit dieser Vergangenheit. Damit taucht der Regisseur in die Geschichte seiner linksliberalen Familie ein, in der sexuelle Gewalt unvorstellbar schien. Dennoch kam es zur Grenzüberschreitung, aus der jahrelanger sexueller Missbrauch wurde. Warum dieser nur das jüngste der drei Kinder traf, ist eine der vielen Fragen, auf die der Regisseur bis ins Erwachsenenalter keine Antwort findet. Doch eigene Scham und Schuldgefühle treiben Michael Stock immer wieder an, seine traumatische Vergangenheit zu bewältigen.
In seiner Heimat im Schwarzwald führt er Gespräche mit seinen Geschwistern sowie mit seiner Mutter Margret, die aus ihrer Sicht erzählen, welche Folgen das Familiendrama für sie bis heute hat. Die Schwester Anja, Sozialpädagogin und mittlerweile selbst Mutter von zwei Söhnen, hat den Kontakt zum Vater abgebrochen. Michaels Bruder Christian, Politologe und Redakteur, ist der Einzige, der den Kontakt noch hält. Auch er lehnt den Missbrauch unmissverständlich ab. Doch zugleich erinnert er sich an schöne Zeiten und die Versuche des Vaters, seinen Kindern eine schönere Kindheit zu ermöglichen, als er sie selbst erlebt hat.
Daneben gibt Michael Stock Einblicke in sein extremes Leben, das vom Trauma seiner Kindheit überschattet ist. Er spricht über Scham und Schuldgefühle, seine Promiskuität und den Alltag mit HIV. Einen Schlaganfall im Herbst 2007 nimmt er zum Anlass, sich noch einmal seinem Trauma zu nähern. Auf einer Reise nach Thailand entsteht die POSTCARD TO DADDY, eine Videobotschaft an den Vater.
von Michael Stock Deutschland 2010 85’

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