Partisan

Nach dem Ende der DDR entstanden im vereinten Berlin neue künstlerische Freiräume. Als kurz nach der Wende Regie-Rebell Frank Castorf als Intendant an die Volksbühne kam, veränderte seine Arbeitsweise die öffentliche Wahrnehmung der Hauses. Das Publikum im Ostberlin der Nachwendezeit ließ sich von den radikalen Inszenierungen und Theatermarathons gerne herausfordern und die Volksbühne wurde legendär. Die chronologische Geschichte der Castorf-Ära zwischen 1992 und 2017 wird in Ausschnitten aus den Inszenierungen und Gesprächen auf dem langen Sofa im Foyer erzählt. Hier sprechen Schauspieler*innen wie Henry Hübchen, Sophie Rois, Martin Wuttke und Herbert Fritsch, der von der Schauspielerei ins Regiefach wechselte, wie auch Castorf selbst. Auch die Menschen hinter der Bühne, die für das Publikum meist unsichtbar bleiben, kommen zu Wort und stehen gleichberechtigt neben den prominenten Schauspieler*innen und Regisseuren.
Für alle, die in den letzten 25 Jahren nicht in Berlin waren, und diejenigen, die als Zuschauer*innen im Saal saßen, arbeiten Pehnert, Ehlert und Ulrich die Geschichte einer neuen, freieren Art Theater zu machen auf.
von Lutz Pehnert, Matthias Ehlert, Adama Ulrich
mit Frank Castorf, Sophie Rois, Kathrin Angerer, Herbert Fritsch, Henry Hübchen, Alexander Scheer
Deutschland 2018 Deutsch 130’ Farbe Weltpremiere | Dokumentarische Form

Mit

  • Frank Castorf
  • Sophie Rois
  • Kathrin Angerer
  • Herbert Fritsch
  • Henry Hübchen
  • Alexander Scheer

Stab

Regie Lutz Pehnert, Matthias Ehlert, Adama Ulrich
Buch Lutz Pehnert
Kamera Wolfgang Gaube
Ton Johannes Schneeweiß
Montage Thomas Kleinwächter
Sound Design Michael Kaczmarek, Jörg Theil
Musik Moritz Denis
Produzentin Susann Schimk
Koproduktion rbb Potsdam-Babelsberg

Lutz Pehnert

Geboren 1961 in Berlin. Nach seiner Ausbildung zum Schriftsetzer arbeitete er bei der Tageszeitung „Junge Welt“ und schrieb für verschiedene Zeitschriften. Seit 1995 ist er als freiberuflicher Autor und Regisseur für das Fernsehen tätig. Er realisiert Künstlerporträts, Geschichtsdokumentationen und Reisereportagen. Der Film Brand über eine Alkoholiker-Brigade im Stahlwerk Brandenburg lief 1997 im Forum. Für seine mehrteilige Dokumentation über die Geschichte der ostdeutschen Seefahrt, DDR Ahoi!, erhielt er 2011 den Grimme-Preis. Partisan wurde 2018 im Panorama gezeigt.

Filmografie (Dokumentarische Form, Auswahl)

1996 Brand; Koregie: Matthias Ehlert 2006 Ma vie: Wolfgang Kohlhaase 2008 Deutschland, deine Künstler – Katharina Thalbach 2010 DDR Ahoi!; Dokumentarischer Mehrteiler 2014 Die Ostdeutschen; Dokumentarische Serie 2015 Ostrock – Zwischen Liebe und Zorn 2016 Grenzland: Vom Baltikum bis zur Akropolis · Immer bereit! – Junge Pioniere in der DDR · Deutschland, deine Künstler – Katrin Sass 2018 Partisan; Koregie: Matthias Ehlert, Adama Ulrich · Berlin – Schicksalsjahre einer Stadt; Dokumentarische Serie 2019 Ostfrauen; Dokumentarischer Mehrteiler 2020 Wir Ostdeutsche 2021 Wer wir sind – Die DNA des Ostens · Die Fahrradfahrerin von Sanssouci – Jutta Hoffmann 2022 Bettina

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022

Matthias Ehlert

Geboren 1967 in Berlin. Er studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte in Berlin und ist seit 1992 als Journalist tätig. Seit 2012 ist er stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift „Weltkunst“.

Filmografie (Dokumentarfilme)

1996 Brand; Co-Regie: Lutz Pehnert, Forum 2004 Europas Erbe – Ein Kontinent im Spiegel der Geschichte; Co-Regie: Lutz Pehnert 2018 Partisan; Co-Regie: Lutz Pehnert, Adama Ulrich

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2019

Adama Ulrich

Die Regisseurin und Autorin studierte Kulturtheorie/Ästhetik, Theatergeschichte und Ethnografie in Berlin und promovierte 1993 in Theaterwissenschaft. Ihr Interesse an anderen Kulturen und Lebensformen führt sie immer wieder auf filmische Entdeckungsreisen nach Afrika, Lateinamerika und in die USA.

Filmografie (Dokumentarfilme)

2008 Ma vie – Frank Castorf 2012 Vergessene Völker Europas. Die Kaschuben 2018 Partisan; Co-Regie Lutz Pehnert, Matthias Ehlert, Panorama

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2019