Schonzeit für Füchse

No Shooting Time for Foxes
Zwei Schulfreunde, beide Ende 20: Der eine lebt beschäftigungslos auf dem ländlichen Anwesen seiner Eltern, der andere schlägt sich in Düsseldorf lustlos als Journalist durch. Während er sich hier vom Kleinbürgermief seiner Schwiegermutter in spe willig einlullen lässt, genießt er gleichzeitig die feudalen Jagdgesellschaften auf dem Lande. Zynisch und blasiert kommentieren die beiden aus ihrer indifferenten Haltung heraus die herrschenden Konventionen, aus denen sie nicht ausbrechen werden … Lokal durch dokumentarische Bilder, zeitlich durch einen Verweis auf »den neuen Godard« (Une femme est une femme, 1961) präzise umrissen, rekapitulierte Schonzeit für Füchse als Milieustudie des niederrheinischen Groß- und Kleinbürgertums die Adenauer-Ära an deren Ende. Deutlich trat in den Erscheinungsformen der Jagd mit ihrem soldatischen Habitus und ihren kriegerischen Ritualen Kritik an der Kontinuität überkommener Autoritäten zutage. Als so brutaler wie sentimentaler Jagdautor verkörperte der einstige Ufa-Star Willy Birgel geradezu emblematisch »das stabile, restaurative Selbstbewusstsein der Väter« (Günter Seuren), gegen das die Jungen, einstweilen noch, chancenlos waren.
von Peter Schamoni
mit Helmut Förnbacher, Christian Doermer, Andrea Jonasson, Monika Peitsch
Bundesrepublik Deutschland 1965/1966 92’

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