L'appât

Fresh Bait | Der Lockvogel
Im Dezember 1993 begehen drei junge Leute, zwei junge Männer und ein junges Mädchen, zwei kaltblütig ausgeführte Morde in der Absicht, ihre Opfer zu berauben. Die Namen der beiden ermordeten Männer werden auf einer Liste, die sich im Besitz des Mädchens befand, gefunden.

Gemeinsam wollte das Trio in den USA eine Kette von Bekleidungsgeschäften eröffnen, „weil man dort über Nacht reich werden kann.“ Für die Realisierung ihres Plans glaubten sie zehn Millionen Francs zu benötigen. Weder die Jugendlichen selbst noch ihre Lebensumstände wiesen besondere Merkmale auf, nichts in ihrem Verhalten ließ eine solche Tat vermuten. Warum also ein solches Verbrechen?

Nachdem sie das Protokoll ihrer polizeilichen Vernehmung unterschrieben hat, fragt Nathalie den Kommissar, wann sie denn freigelassen würde, sie müsse das Weihnachtsfest mit ihrem Vater verbringen.

Im übrigen hätte sie die beiden Männer auch nicht getötet. Dafür wären ihre Kumpel verantwortlich. Sie hätte den beiden lediglich die jeweiligen Wohnungstüren geöffnet. Zugegebenermaßen hätte sie die Opfer vor Schmerz schreien gehört, als Eric und Bruno mit Knüppeln und anderen Utensilien auf sie einschlugen, ja, sie war es auch, die die Männer köderte. Doch während der Tat sei sie nebenan gewesen, hätte sich ein Video angeschaut und die letzte Scheibe von dem Räucherlachs verzehrt, der noch auf dem Tisch gestanden hatte ...



Dokumentation der 45. Internationalen Filmfestspiele Berlin 1995
von Bertrand Tavernier
mit Marie Gillain, Olivier Sitruk, Bruno Putzulu
Frankreich 1994/95 113’ empfohlen ab 16 Jahren