Drei Geschwister sind die jüngste Generation einer Puppenspielerfamilie, die ihr Vater mit Leidenschaft anführt. Auf ihre Art sind sie Magier, können von ihrer Kunst aber kaum leben. Ein Gefühl von Berufung hält die Truppe zusammen, zu deren Fortbestehen auch die Großmutter ihren Teil beiträgt: als Schneiderin ebenso wie als Hüterin von Erinnerungen und Weisheiten. Doch dann lässt ein tragisches Ereignis den Wunsch der Geschwister, die Familientradition fortzuführen, ins Wanken geraten.
Philippe Garrel zeigt sich als Meister seines Metiers. Er erforscht Themen, die ihm am Herzen liegen: Liebe, Freundschaft, Trauer, Vaterschaft und die Figur der verfluchten und selbstzerstörerischen Künstlerseele. Das Berührendste aber ist der zärtliche und romantische Blick auf die Familie als Zufluchtsort, zumal Garrel für diesen Film zum ersten Mal seine drei Kinder vor der Kamera versammelt hat. Mit der Präzision eines Dokumentarfilmers wirft er einen Blick auf eine Welt, in der die Traditionen aussterben. Unterstützt von einigen der besten ihres Fachs, darunter Kameramann Renato Berta, erweckt Garrel den Puppenzauber zum Leben. Seine intuitive und präzise Komposition schenkt uns Momente von umwerfender Schönheit.
von Philippe Garrel
mit Louis Garrel, Damien Mongin, Esther Garrel, Lena Garrel, Francine Bergé, Aurélien Recoing, Mathilde Weil, Asma Messaoudene
Frankreich / Schweiz 2022 Französisch 95’

Mit

  • Louis Garrel (Louis)
  • Damien Mongin (Pieter)
  • Esther Garrel (Martha)
  • Lena Garrel (Lena)
  • Francine Bergé (Großmutter)
  • Aurélien Recoing (Vater)
  • Mathilde Weil (Hélène)
  • Asma Messaoudene (Laure)

Stab

Regie Philippe Garrel
Drehbuch Jean-Claude Carrière, Arlette Langmann, Philippe Garrel, Caroline Deruas Peano
Kamera Renato Berta
Montage Yann Dedet
Musik Jean-Louis Aubert
Sound Design Thierry Delor
Ton Guillaume Sciama
Szenenbild Manu de Chauvigny
Kostüm Justine Pearce
Regieassistenz Paolo Trotta
Produktionsleitung Serge Catoire
Produzent*innen Edouard Weil, Laurine Pelassy
Koproduzent*innen Joëlle Bertossa, Flavia Zanon
Koproduktion Close Up Films Genf
Arte France Cinéma Paris
Tournon Films Paris

Weltvertrieb

Produktion

Rectangle Productions

Philippe Garrel

1948 in Frankreich geboren. Schon in seiner Jugend drehte Garrel zahlreiche Kurzfilme und 1967 seinen ersten Spielfilm, Marie pour mémoire. Drei Jahre später führte er bei dem gefeierten Kultfilm La cicatrice intérieure mit und über die Rock-Ikone Nico Regie. Seine mehr als 25 Spielfilme wurden auf den wichtigsten internationalen Festivals gezeigt und ausgezeichnet. Vier seiner Filme zeigte das Forum.

Filmografie (Auswahl)

1967 Marie pour mémoire · Marie pour mémoire 1968 Le révélateur · Le révélateur · La concentration · La concentration 1969 Le lit de la vierge · Le lit de la vierge 1970 La cicatrice intérieure · La cicatrice intérieure 1974 Les hautes solitudes · Les hautes solitudes 1975 Un ange passe · Un ange passe · Le berceau de cristal · Le berceau de cristal 1976 Voyage au pays des morts · Voyage au pays des morts 1979 L’enfant secret (Das verheimlichte Kind) · L'enfant secret (Das verheimlichte Kind) 1983 Liberté, la nuit · Liberté, la nuit 1984 Elle a passé tant d'heures sous les sunlights · Elle a passé tant d’heures sous les sunlights 1988 Les baisers de secours · Les baisers de secours 1989 Les ministeres de l'art · Les ministères de l’art 1990 J'entends plus la guitare · J’entends plus la guitare 1993 La naissance de l'amour · La naissance de l’amour 1995 Le coeur fantôme · Le coeur fantôme 1998 Night Wind · Night Wind 2001 Wild Innocence · Wild Innocence 2004 Regular Lovers · Regular Lovers 2005 Frontier of the Dawn · Frontier of the Dawn 2011 That Summer · That Summer 2013 Jealousy · Jealousy 2014 In the Shadow of Women · In the Shadow of Women 2017 Lover for a Day · Lover for a Day 2019 Le sel des larmes (The Salt of Tears) · Le sel des larmes (The Salt of Tears) 2022 Le grand chariot (The Plough)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023