Kokomo City

Morgenroutinen und Gespräche im Bett, Gossip und Real Talk. In Begegnungen und Interviews porträtiert D. Smith vier Schwarze trans* Sexarbeiterinnen in New York und Georgia. Ungeschönt und lustvoll erzählen die Protagonistinnen aus ihrem Leben. Dabei entstehen tiefgehende und leidenschaftliche Gespräche über gesellschaftspolitische und soziale Realitäten sowie scharfe Analysen und Reflexionen über Zugehörigkeit und Identität innerhalb der Schwarzen Community und darüber hinaus. In eindringlichen Schwarz-Weiß-Bildern und mit einem gezielt eingesetzten Soundtrack fügen sich Inszenierungen und Re-Inszenierungen, performative Interventionen und assoziative Collagen biografischer Versatzstücke organisch zusammen. Offen werden Träume und Erinnerungen, ausgefochtene Kämpfe und überwundene Krisen thematisiert, ohne Prekaritäten und Gewalterfahrungen auszusparen. Die Protagonistinnen teilen ihre Erfahrungen in Beziehungen zu Lovern, Freund*innen und Familien, die durch Tabus, Fetischisierung, aber auch durch das eigene Begehren geprägt sind. Das lebendige Porträt gibt ihren widerständigen Erzählungen ungefiltert Raum und hebelt weiße, cis-heteronormative Setzungen und Stigmatisierungen aus.
von D. Smith
mit Daniella Carter, Koko Da Doll, Liyah Mitchell, Dominique Silver
USA 2023 Englisch 73’ Schwarz-Weiß Dokumentarische Form

Mit

  • Daniella Carter
  • Koko Da Doll
  • Liyah Mitchell
  • Dominique Silver

Stab

Regie D. Smith
Kamera D. Smith
Montage D. Smith
Ton Ric Schnupp
Produzent*innen D. Smith, Harris Doran, Bill Butler
Ausführende Produzent*innen Stacy Barthe, William Melillo, Rishi Rajani, Lena Waithe

Produktion

Couch Potatoe Pictures

Madison Square Films

D. Smith

Die Regisseurin war als Produzentin, Sängerin und Songwriterin bislang zweimal für den Grammy nominiert und legt mit Kokomo City ihren ersten Dokumentarfilm vor. In ihrer früheren Karriere in der Musikindustrie arbeitete sie unter anderem mit Musiker*innen wie Lil Wayne, Katy Perry und Billy Porter und Produzent*innen wie Timbaland und Mark Ronson zusammen. 2014 begann ihre Transition zur Frau. In der Folge bekam sie kaum noch Angebote als Musikerin und startete die insgesamt drei Jahre umfassende Arbeit an Kokomo City. Der Film feierte 2023 in Sundance Premiere.

Filmografie

2023 Kokomo City; Dokumentarfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023