Limbo

Ermittler Travis Hurley kommt in eine Kleinstadt im australischen Outback. Das Hotel Limbo hat etwas von einer Felsengrotte und eignet sich hervorragend für seine sehr eigene Art zu entspannen. Gekommen ist er aber, um in einem Fall zu recherchieren, der 20 Jahre zurückliegt und zu dem es nur Tonbandaufzeichnungen gibt: der unaufgeklärte Mord an Charlotte Hayes, einer Aboriginal-Frau. Die Auskunftsfreudigkeit der Einwohner hält sich in Grenzen, besonders in der zerstrittenen Familie des Opfers. Mit einem Cop redet man nicht, schon gar nicht, wenn er weiß ist. Doch Hurley (stoisch: Simon Baker) weiß, wie er sich mit seinem coolen Auto den Weg durch die Labyrinth-Landschaft der Opal-Berge bahnt und zu den Wohnhöhlen- und Wohnwagenbewohnern einen Draht herstellt.
Der indigene australische Filmregisseur Ivan Sen ist bekannt für seine großartigen Filmlandschaften. In Limbo setzt er den niedrigen Himmel in Bezug zu den Erdhügeln und -löchern um die Opal-Hauptstadt Coober Pedy und baut einen gelassen in sich ruhenden Wüsten-Noir, der als Detective Story genauso überzeugt wie als subtiles Porträt der tief sitzenden Alltagsrassismus-Erfahrungen der First Nation. Ein Genrefilm voll depressiver Nostalgie.
von Ivan Sen
mit Simon Baker, Rob Collins, Natasha Wanganeen, Nicholas Hope, Mark Coe, Joshua Warrior
Australien 2023 Englisch 108’ Schwarz-Weiß

Mit

  • Simon Baker (Travis Hurley)
  • Rob Collins (Charlie)
  • Natasha Wanganeen (Emma)
  • Nicholas Hope (Joseph)
  • Mark Coe (Zac)
  • Joshua Warrior (Oscar)

Stab

Regie Ivan Sen
Buch Ivan Sen
Kamera Ivan Sen
Montage Ivan Sen
Musik Ivan Sen
Sound Design Thom Kellar
Ton Nick Rowan
Ausstattung Adam Head
Kostüm Theodore Benton
Maske Toni Ffrench
Regieassistenz Richard McGrath
Casting Ivan Sen
Produzent*innen David Jowsey, Rachel Higgins, Greer Simpkin, Ivan Sen
Ausführende Produzent*innen Simon Baker, Cecilia Ritchie, David Chiem

Ivan Sen

Der Regisseur legte mit Beneath Clouds sein Spielfilmdebüt vor. Der Film lief 2002 im Wettbewerb der Berlinale und wurde dort mit dem Premiere First Movie Award ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde Sen bei den Australian Film Institute Awards als bester Regisseur geehrt. Seitdem hat er zahlreiche Dokumentarfilme realisiert, darunter Yellow Fella, der 2005 in Cannes Premiere feierte. Mit dem Spielfilm Toomelah kehrte er 2011 nach Cannes zurück. 2012 wurde ihm der Byron Kennedy Award verliehen. Die auf seinem gleichnamigen Spielfilm basierende Serie Mystery Road wurde 2020 bei Berlinale Series vorgestellt.

Filmografie

1995 Warm Strangers; Kurzfilm · Shifting Shelter 1; TV-Dokumentation 1996 Tears; Kurzfilm 1997 Journey; Kurzfilm 1998 Wind; Kurzfilm · Vanish; TV-Dokumentation 1999 Dust; Kurzfilm 2000 Shifting Shelter 2; TV-Dokumentation 2002 The Dreamers; TV-Dokumentation · Beneath Clouds 2005 Shifting Shelter 3; TV-Dokumentation 2003 Who Was Evelyn Orcher?; TV-Dokumentation 2005 Yellow Fella; TV-Dokumentation 2006 Aunty Connis; TV-Dokumentation · A Sister’s Love; TV-Dokumentation 2007 Embassy Days; TV-Dokumentation 2008 Firetalker – Life and Times of Charles Perkins; TV-Dokumentation 2010 Dreamland · Shifting Shelter 4; TV-Dokumentation 2011 Toomelah 2013 Mystery Road 2016 Goldstone 2019 Loveland 2023 Limbo

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023