Stille Liv

The Quiet Migration
Die Zeit vergeht langsam im elterlichen Agrarbetrieb, wo jeder Handgriff vorhersehbar ist und jeder Teil des Tages durch die Bedürfnisse der Tiere und den Lauf der Natur bestimmt ist. Es liegen Schönheit und Frieden in diesem Leben, doch wenn unausgesprochene Sehnsüchte die Stille füllen, kann die Ruhe erdrückend werden. Für Carl baut sich dieser Druck langsam, aber sicher auf, nachdem er am Ende seiner Internatszeit in die dänische Provinz zurückgekehrt ist. Als Adoptivsohn mit südkoreanischen Wurzeln lässt ihn die weiße Mehrheitsgesellschaft regelmäßig spüren, dass er anders ist. Und seine Zukunft hier hält nichts Neues bereit: Während Carl noch seinen Platz im Leben sucht, steht für seine Eltern fest, dass er eines Tages den Hof übernehmen wird.
In ihrem autobiografisch geprägten Langfilm verwischt Malene Choi mit sanfter Hand die Grenze zwischen der sichtbaren Außenwelt und der inneren Gefühlswelt des Protagonisten. Je tiefer wir in sein Leben eintauchen, desto mehr überlagern unerklärliche Ereignisse und Erscheinungen Carls sonst so realitätsgetreu erzählten Alltag. Stille Liv ist eine visuell eindringliche und zugleich intime Reflexion über Fremdsein und Zugehörigkeit.
von Malene Choi
mit Cornelius Won Riedel-Clausen, Bjarne Henriksen, Bodil Jørgensen, Clara Thi Thanh Heilmann Jensen, Dawid Ściupidro
Dänemark 2023 Dänisch, Koreanisch, Englisch 102’ Farbe Weltpremiere

Mit

  • Cornelius Won Riedel-Clausen (Carl)
  • Bjarne Henriksen (Hans)
  • Bodil Jørgensen (Karen)
  • Clara Thi Thanh Heilmann Jensen (Marie)
  • Dawid Ściupidro (Andrzej)

Stab

Regie Malene Choi
Buch Sissel Dalsgaard Thomsen, Malene Choi
Kamera Louise McLaughlin
Montage Malene Choi, Sofie Steenberger
Sound Design Brian Dyrby, Kristoffer Salting
Ton Freja Printz
Szenenbild Josephine Farsø
Kostüm Mathilde Kjær Bang
Maske Maya Cecilie Geertsen Køster
Casting Gro Therp
Regieassistenz Nathalia Ciepiel
Produktionsleitung Ann-Sofie Grøndal
Produzent*in Maria Møller Kjeldgaard

Malene Choi

Die 1973 in Südkorea geborene Filmemacherin wurde als Kind adoptiert und wuchs in Dänemark auf, wo sie an Den Danske Filmskole studierte. Ihr Abschlussfilm InshAllah wurde 2006 beim Hot Docs Festival in Toronto mit einer lobenden Erwähnung bedacht. Ihr erster abendfüllender Film, The Return, erhielt 2018 eine lobende Erwähnung beim Göteborg Film Festival.

Filmografie

2005 InshAllah; Kurz-Dokumentarfilm 2008 Voice over Voice; Kurz-Dokumentarfilm 2012 Dyret (Creature); Kurzfilm 2018 The Return; Dokumentarische Form 2023 Stille Liv (The Quiet Migration)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023