Schauplatz von Peter Stricklands fünftem Spielfilm ist eine Kunstresidenz, das Sonic Catering Institute, dessen schöngeistiger Leiter ein kulinarisches Kollektiv eingeladen hat, für vier Wochen sein „Sonic Catering“ zu performen. Ebenfalls vor Ort ist ein griechischer Schriftsteller, der darüber berichten soll. Als er unter Verstopfung zu leiden beginnt, empfiehlt ihm der Institutsarzt sarkastisch, „das Essen seine Medizin sein zu lassen“. Während der Schriftsteller mit seinen Verdauungsproblemen kämpft, zermürben interne Streitigkeiten das Kollektiv ebenso wie die subversiven Angriffe einer anderen, abgelehnten Künstler*innengruppe. Das alles mag albern klingen, ist es aber nicht. Selten hat ein Film Themen wie Lebensmittelunverträglichkeiten und Konsumverhalten so ernst genommen, geschweige denn zu einem derart halluzinogenen und albtraumhaften Ende geführt. Auf unnachahmlich präzise und farbenfrohe Weise rückt Stricklands blutige Komödie jene organischen Vorgänge ins Bild, die gemeinhin als schmutzig und unzumutbar gelten. Nicht um zu provozieren, sondern um uns daran zu erinnern, dass Geist und Natur keine getrennten Sphären sind. Wie der Schriftsteller es eingangs formuliert: „Jeder Tag im Sonic Catering Institute beginnt mit einem Spaziergang im Park.“
von Peter Strickland
mit Asa Butterfield, Gwendoline Christie, Ariane Labed, Fatma Mohamed, Makis Papadimitriou, Leo Bill, Richard Bremmer
Vereinigtes Königreich / USA / Ungarn 2022 Englisch, Griechisch 111’ Farbe

Mit

  • Asa Butterfield (Billy Rubin)
  • Gwendoline Christie (Jan Stevens)
  • Ariane Labed (Lamina Propria)
  • Fatma Mohamed (Elle di Elle)
  • Makis Papadimitriou (Stones)
  • Leo Bill (Technischer Assistent)
  • Richard Bremmer (Dr. Glock)

Stab

Regie, Buch Peter Strickland
Kamera Tim Sidell
Montage Mátyás Fekete
Sound Design Tim Harrison
Ton Cassandra Rutledge
Production Design Fletcher Jarvis
Kostüm Saffron Cullane
Maske Siobhan Harper Ryan
Casting Shaheen Baig
Regieassistenz Simon Rooke
Produzent*innen Serena Armitage, Pietro Greppi
Koproduzent*in Ildikó Kemény
Koproduktion Pioneer Pictures Budapest

Weltvertrieb

Bankside Films

Produktion

Lunapark Pictures

Red Breast Productions

Bankside Films

IFC Productions

Peter Strickland

Der britische Regisseur wurde 1973 geboren und begann in den frühen 1990er-Jahren, Kurzfilme zu drehen. Eine längere filmische Schaffenspause nutzte er, um mit The Sonic Catering Band kulinarische Klanglandschaften zu erschaffen, bevor er Anfang der Nullerjahre zum Film zurückkehrte und mit Katalin Varga seinen ersten abendfüllenden Spielfilm realisierte. Neben weiteren Kurz- und Langfilmen entstanden in den letzten Jahren mehrere Hörspiele sowie ein Konzertfilm für Björk, bei dem er gemeinsam mit Nick Fenton Regie führte.

Filmografie

1996 Bubblegum; Kurzfilm 1998 Conduct Phase; Kurzfilm 2004 A Metaphysical Education; Kurzfilm 2005 Berberian Sound Studio; Kurzfilm 2009 Katalin Varga 2012 Berberian Sound Studio 2014 Björk: Biophilia Live; Dokumentarfilm, Koregie: Nick Fenton · The Duke of Burgundy 2018 The Cobblers’ Lot; Segment des Episodenfilms „The Field Guide to Evil“ · In Fabric 2019 GUO4; Kurzfilm 2020 Cold Meridian; Kurzfilm 2022 Flux Gourmet

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022