Aufzeichnungen aus der Unterwelt

Notes from the Underworld
In Schwarz-Weiß-Bildern, rauchend, in Gasthäusern und kargen Räumen am Tisch sitzend, erzählen Wienerlied-Sänger Kurt Girk und sein Freund Alois Schmutzer, der „König der Wiener Unterwelt“, aus ihrem bewegten Leben. Sie teilen Erinnerungen an ihre Kindheit in den Kriegsjahren und an die wilde Zeit danach, als sie berühmt-berüchtigt waren. Mit nur wenigen, aber präzisen Fragen bringen Tizza Covi und Rainer Frimmel die beiden Freunde sowie auch einige Weggefährten und Gegenspieler zum Reden. Konzentrierte, anekdotenreiche Episoden, angereichert mit kurzen Blicken ins ORF-Archiv und ins private Fotoalbum, wie zum Beweis, dass es sich nicht um Räuberpistolen handelt, ergeben das Bild einer untergegangenen Epoche, in der Männer wie Loisl und Kurtl Stadtgeschichte schrieben. Und zwar die inoffizielle Version, in der es um Schießereien, Spielschulden und unglaubliche Zustände im Knast und im Gerichtssaal geht. Oral History, die weder romantisch verklärt noch moralisch urteilt, und Respekt vor der Furchtlosigkeit der beiden beeindruckenden Protagonisten erzeugt. Mit seiner Beschreibung Wiens in den 1960er-Jahren füllt der Film inhaltlich eine Lücke, formal zeigt er, was zeitgenössisches Kino kann.
von Tizza Covi, Rainer Frimmel
mit Kurt Girk, Alois Schmutzer
Österreich 2020 Deutsch 115’ Schwarz-Weiß & Farbe Dokumentarische Form

Mit

  • Kurt Girk
  • Alois Schmutzer

Stab

Regie Tizza Covi, Rainer Frimmel
Buch Rainer Frimmel
Kamera Rainer Frimmel
Montage Tizza Covi
Musik Kurt Girk
Sound Design Manuel Grandpierre
Ton Tizza Covi
Produzent*innen Tizza Covi, Rainer Frimmel
Ausführende*r Produzent*in Rainer Frimmel

Tizza Covi

Geboren 1971 in Bozen. Nach ihrem Fotografiestudium in Wien arbeitete sie zunächst als freie Fotografin in Rom. Seit 1996 Zusammenarbeit mit Rainer Frimmel an Fotografie-, Theater- und Filmprojekten. Nach den Dokumentarfilmen Das ist alles und Babooska folgte mit La Pivellina ihr erster Spielfilm, der in Cannes uraufgeführt und auch bei Generation gezeigt wurde. Der Glanz des Tages erhielt in Locarno u.a. den Silbernen Leoparden für den besten Hauptdarsteller. Mister Universo erhielt u.a. den Fipresci-Preis in Locarno.

Filmografie

2001 Das ist alles (That‘s all); Co-Regie: Rainer Frimmel, Dokumentarfilm 2005 Babooska; Co-Regie: Rainer Frimmel, Dokumentarfilm, Forum 2009 La Pivellina (The Little One); Co-Regie: Rainer Frimmel, Generation 2012 Der Glanz des Tages (The Shine of Day); Co-Regie: Rainer Frimmel, Perspektive Deutsches Kino 2016 Mister Universo; Co-Regie: Rainer Frimmel 2020 Aufzeichnungen aus der Unterwelt (Notes from the Underworld); Co-Regie: Rainer Frimmel, Dokumentarfilm, Panorama

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020

Rainer Frimmel

Geboren 1971 in Wien, wo er Fotografie studierte. Seit 1996 Zusammenarbeit mit Tizza Covi.

Filmografie

2001 Das ist alles (That‘s all); Co-Regie: Tizza Covi, Dokumentarfilm 2005 Babooska; Co-Regie: Tizza Covi, Dokumentarfilm, Forum 2009 La Pivellina (The Little One); Co-Regie: Tizza Covi, Generation 2012 Der Glanz des Tages (The Shine of Day); Co-Regie: Tizza Covi, Perspektive Deutsches Kino 2016 Mister Universo; Co-Regie: Tizza Covi 2020 Aufzeichnungen aus der Unterwelt (Notes from the Underworld); Co-Regie: Tizza Covi, Dokumentarfilm, Panorama

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020