Tokio 1994. In einem Videointerview redet eine junge Frau über die Bedeutung eines Teddybären. Kurz darauf stürzt in der Nacht ein brennendes Objekt aus einem Hochhaus. Ein gefesselter, nackter junger Mann fällt aus einem Spind. Zwei Fischer reden über einen Wassergeist. In Isao Yukisadas außergewöhnlichem Drama River’s Edge werden viele Fährten gelegt und die Wechsel zwischen den Erzählsträngen sind so sprunghaft und unberechenbar wie die Figuren: Ichiro ist schwul und Opfer der Gewalt seiner Mitschüler, zieht aber Stärke aus seinen Blessuren. An einem nahe gelegenen industrieverseuchten Fluss macht er einen grausigen Fund und zeigt ihn seiner besten Freundin Haruna. Kannonzaki liebt brutalen Sex und überschreitet dabei immer weitere Grenzen. Ein in sich zurückgezogenes Mädchen liest obsessiv in den Tagebüchern ihrer schwangeren Schwester und das bulimische Model Kozue vergräbt sich nachts in Bergen aus Essen. Alle diese und andere Geschichten werden virtuos zum atemlosen Sittengemälde einer getriebenen, scheinbar verlorenen Jugend montiert, wobei die Begegnungen mit Gewalt unabdingbar scheinen.
von Isao Yukisada
mit Fumi Nikaidou, Ryo Yoshizawa, Aoi Morikawa, Shuhei Uesugi, Sumire, Shiori Doi
Japan 2018 Japanisch 118’

Mit

  • Fumi Nikaidou (Haruna Wakakusa)
  • Ryo Yoshizawa (Ichiro Yamada)
  • Aoi Morikawa (Kanna Tajima)
  • Shuhei Uesugi (Kannonzaki)
  • Sumire (Kozue Yoshikawa)
  • Shiori Doi (Rumi Koyama)

Stab

Regie Isao Yukisada
Buch Misaki Setoyama
Kamera Kenji Maki
Montage Tsuyoshi Imai
Musik Hiroko Sebu
Ton Hironori Ito
Art Director Naoki Soma
Production Design Takahisa Taguchi
Kostüm Masumi Sugimoto
Maske Akemi Kurata
Regieassistenz Yu Koreyasu
Produzent*innen Shinji Ogawa, Takahiro Yoshizawa, Shunsuke Koga, Tsuyoshi Sugiyama

Weltvertrieb

Kino Films

Produktion

Thefool

Isao Yukisada

Geboren 1968 in der Präfektur Kumamato, Japan. Sein Langfilmdebüt Himawari erhielt den Fipresci-Preis auf dem internationalen Filmfestival in Busan 2000. Go wurde für über 50 internationale Preise nominiert, Sekai no Chûshin de, Ai o Sakebu erreichte 6,2 Millionen Zuschauer und war damit der kommerziell erfolgreichste Film des Jahres 2004 in Japan. Parêdo (Parade) wurde 2010 im Panorama gezeigt und mit dem Fipresci-Preis der 60. Berlinale ausgezeichnet. Neben seinen Filmarbeiten inszeniert Yukisada auch am Theater. Mit River’s Edge ist er bereits zum viertem Mal zu Gast im Panorama.

Filmografie (Auswahl)

1998 Open House 2000 Tojiru Hi (Enclosed Pain) 2001 Zeitaku na Hone (Luxurious Bone) · Go; Panorama 2003 Kyô no Dekigoto (A Day on the Planet); Panorama 2004 Sekai no Chûshin de, Ai o Sakebu (Crying Out Love in the Center of the World) 2010 Parêdo (Parade); Panorama 2013 Tsuya no Yoru (Before the Vigil) 2016 Jimunopedi ni Midareru (Aroused by Gymnopedies) 2017 Naratâju (Narratage) 2018 River’s Edge

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018