The Disappeared

The Disappeared erzählt die Geschichte eines Actionfilms, der von der israelischen Armee im Jahr 2000 produziert und dann nur wenige Woche vor dem Kinostart aus dem Verkehr gezogen wurde. Der Film mit dem hebräischen Titel Hane’elam (Die Verschwundenen) sollte von der steigenden Selbstmordrate unter Soldat*innen handeln – ein umstrittenes Thema in der israelischen Gesellschaft und absolutes Tabu beim Militär. Die ambitionierte Produktion übertraf mit hunderten Soldaten-Kompars*innen, einer Panzerbrigade, Militärhubschraubern und Spezialeinsatzkräften jegliches Ausmaß der örtlichen Filmindustrie jener Zeit. Man drehte mit hohem Budget und berühmten Stars an zahlreichen Orten, unter anderem auf einer streng geheimen Raketenstation. Der Schnitt und die Vorbereitungen für den nationalen Kinostart hatten bereits begonnen, da verschwand Die Verschwundenen.
Nur die Erinnerungen der beteiligten Personen können heute noch dazu beitragen, die schwer rekonstruierbare Geschichte des verbotenen Films aufzudecken. The Disappeared beschwört die Geschichte eines Films herauf, dem das Recht auf sein Erscheinen verwehrt wurde und der seitdem ein Dasein in der Welt des Vergessenen fristet.
von Adam Kaplan, Gilad Baram Deutschland / Israel 2018 Hebräisch 46’ Farbe Dokumentarische Form

Stab

Regie, Buch Adam Kaplan, Gilad Baram
Musik Eldad Lidor
Sound Design Sebastian Morsch
Ton Harald Ansorge
Produzent*innen Adam Kaplan, Gilad Baram

Produktion

Adam Kaplan

Gilad Baram/Nowhere Films

Adam Kaplan

Adam Kaplan, geboren 1987 in Jerusalem, Israel, lebt als Künstler in Berlin. Seine künstlerische Praxis untersucht die Grenzbereiche zwischen Erinnerung, Nostalgie und Gegenwart. Mit seinen Arbeiten und Texten nahm er an zahlreichen Ausstellungen und Konferenzen teil.

Filmografie

2009 Conversations with The Mother; 12 Min. 2015 Last Person Shooter; 13 Min., mit Boaz Levin 2016 Buildups; 6 Min. 2018 The Disappeared

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018

Gilad Baram

Gilad Baram, geboren 1981 in Israel, lebt und arbeitet zwischen Berlin und Jerusalem. Er studierte Fotografie (BFA) und hat sich über die letzten zehn Jahre in erster Linie auf Video, Film und Fotografie im Zeitalter von Internet und Big Data konzentriert. Seine Arbeiten wurden in internationalen Kunstinstitutionen gezeigt. Nach seinem Regiedebüt Koudelka Shooting Holy Land (2015) ist The Disappeared sein zweiter Film.

Filmografie

2015 Koudelka Shooting Holy Land; 72 Min. 2018 The Disappeared

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018