Las herederas

The Heiresses
Chela und Chiquita sind schon lange ein Paar. Mit den Jahren haben sie sich in einer festen Rollenverteilung eingerichtet. Die extrovertierte Chiquita regelt das gemeinsame Leben. Chela hingegen verlässt eher ungern das Haus, lieber verbringt sie den Tag hinter ihrer Staffelei. Finanzielle Schwierigkeiten zwingen sie dazu, Teile ihres geerbten und geliebten Mobiliars – allesamt Erinnerungsstücke – zu verkaufen. Als Chiquita wegen Überschuldung ins Gefängnis kommt, ist Chela plötzlich auf sich allein gestellt. Mit ihrem alten Daimler bietet sie einen Taxi-Service für wohlhabende ältere Damen aus der Nachbarschaft an. Beim Chauffieren lernt sie auch eine von deren Töchtern kennen, die junge, lebensfrohe Angy. Diese Begegnung lockt die eher passiv auftretende Chela aus der Reserve und lässt sie ihre eigenen Sehnsüchte neu entdecken.
So zurückhaltend und vorsichtig wie seine Heldin erkundet der Film die Außenwelt und richtet den Blick zunehmend auf eine Gesellschaftsschicht, die seltsam abgeschottet von der Wirklichkeit in den Tag hineinlebt. Wenn Chela ihre Freundin im Gefängnis besucht, entfaltet sich dagegen ein ganz anderes Bild von den Verhältnissen in Paraguay.
von Marcelo Martinessi
mit Ana Brun, Margarita Irún, Ana Ivanova, Nilda Gonzalez, María Martins, Alicia Guerra, Yverá Zayas
Paraguay / Uruguay / Deutschland / Brasilien / Norwegen / Frankreich 2018 Spanisch 95’ Farbe Weltpremiere

Mit

  • Ana Brun (Chela)
  • Margarita Irún (Chiquita)
  • Ana Ivanova (Angy)
  • Nilda Gonzalez (Pati)
  • María Martins (Pituca)
  • Alicia Guerra (Carmela)
  • Yverá Zayas (Sängerin)

Stab

Regie, Buch Marcelo Martinessi
Kamera Luis Armando Arteaga
Montage Fernando Epstein
Sound Design Fernando Henna
Ton Rafael Alvarez
Production Design Carlo Spatuzza
Kostüm Tania Simbrón
Maske Luciana Diaz, Virginia Silva
Regieassistenz Flavia Vilela
Casting Marcelo Martinessi
Production Manager Sebastián Peña Escobar
Produzent*innen Sebastián Peña Escobar, Marcelo Martinessi
Ausführende*r Produzent*in Sebastián Peña Escobar
Koproduzent*innen Agustina Chiarino Voulminot, Fernando Epstein, Christoph Friedel, Claudia Steffen, Julia Murat, Hilde Berg, Marina Perales, Xavier Rocher
Koproduktion Mutante Cine Montevideo
Pandora Film Produktion Köln
Esquina Filmes São Paulo
Norsk Filmproduksjon Oslo
La Fábrica Nocturna Paris

Produktion

La Babosa Cine

Marcelo Martinessi

Geboren 1973 in Asunción, Paraguay. Der Regisseur und Drehbuchautor studierte zunächst Kommunikationswissenschaft in seiner Heimatstadt und dann Film an der London Film School. Seine Kurzfilme, die sich mit Literatur und dem Thema Erinnerung beschäftigen, wurden auf der Berlinale, auf dem Kurzfilmfestival in Clermont-Ferrand und weiteren Festivals gezeigt. Von 2010 bis zum Staatsstreich von 2012 war er Geschäftsführer des ersten öffentlichen Fernsehsenders in Paraguay. Seine Verarbeitung des folgenden politischen Chaos setzte er in dem Kurzfilm La Voz Perdida um, der 2016 als bester Kurzfilm auf dem Filmfestival in Venedig ausgezeichnet wurde.

Filmografie

2009 Karai norte; Kurzfilm 2011 Calle última; Kurzfilm 2013 La voz perdida (The Lost Voice); Kurzfilm 2018 Las herederas (The Heiresses)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018