The Uncles

Im Mittelpunkt des Films steht ein Gespräch zwischen Winton Dean und Jonathan Balcon über ihre Väter Basil Dean (1888–1978) und Michael Balcon (1896–1977), die zu den Wegbereitern der britischen Filmindustrie gehören. Basil Dean begann beim Theater, gründete 1907 seine erste Theaterkompanie und wurde 1911 Leiter eines Liverpooler Repertoire­the­aters. Im Ers­ten Weltkrieg für seinen unermüdlichen Einsatz im Dienst der nationalen Unterhaltung ausgezeichnet, gehörte er in den Folgejahren zu den führenden Theaterimpresarios. Durch seine Inszenierungen wurden Dramatiker wie Somerset Maugham, Noel Coward oder John Galsworthy nicht nur in London, sondern auch in New York bekannt. Dean avancierte zum Spezialisten für Boulevardkomödien mit britischem Touch, und genau das war es, was Michael Balcon überzeugte. Der Mann, der Alec Guinness ebenso für den Film entdeckte, wie er in den 30er Jahren mit THE MAN WHO KNEW TOO MUCH und THE 39 STEPS frühe Meisterwerke Alfred Hitchcocks produziert hat, träumte von der britischen Filmindustrie als dem Gegenstück zur allmächtigen Konkurrenz aus Hollywood. Besonders den Komödien der Ealing Studios, die Balcon gründete, gelang es, die Vorstellung vom Britischen als einer Mischung aus gutem Benehmen, schwarzem Humor und Helden in Harris-Tweed zu etablieren. Basil Dean, der als Filmregisseur nie an den Erfolg seiner Theaterinszenierungen anschließen konnte, wurde einer der stilbildenden Ealing-Produzenten.
Die Berlinale präsentiert THE UNCLES als Hommage an Laurence Kardish, den Kurator der Film- und Medienabteilung im New Yorker Museum of
Modern Art.
von Tacita Dean USA 2004 77’

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