Wer ist Helene Schwarz?

Wer ist Helene Schwarz? Nur Eingeweihte kennen sie, die am 13. Februar 1966 als SekretŠrin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (DFFB) in Berlin begann und heute, mit 78 Jahren, immer noch als Studienberaterin und Muse tŠtig ist.
BerŸhmte Namen pflastern ihren Weg Ð darunter der Hollywood-Regisseur Wolfgang Petersen, das spŠtere RAF-Mitglied Holger Meins sowie die Regisseure Wolfgang Becker, Detlev Buck und Christian Petzold, die sich gern daran erinnern, wie sie im BŸro von Helene alle Sorgen verga§en, wenn sie dort Kaffee tranken und ihr Herz ausschŸtten durften. Helene wurde Freundin und Beraterin von inzwischen unzŠhligen Filmstudenten.
Das Besondere an Helene ist ihre Herzlichkeit, die wirklich jeden, der ihr begegnet, in ihren Bann zieht Ð auch mich, der ich Ende der 1960er Jahre gemeinsam mit Werner Schroeter und Rainer Werner Fassbinder an der Akademie abgelehnt wurde, aber Helene treu geblieben bin. Inzwischen darf ich in Helenes erlauchtem Skatclub mitspielen und bin immer wieder Ÿberrascht Ÿber ihr gutes GedŠchtnis, ihren gro§en Schatz an Anekdoten und den neusten Klatsch aus der Filmszene.
Aber mein Film erzŠhlt nicht nur die Geschichte der Filmschule, sondern stellt Helene mit ihrem reichen Leben selbst in den Mittelpunkt. Sie wuchs in Berlin in gro§er Armut auf, der Vater wurde von den Nazis ins GefŠngnis gesteckt. Erste Liebe und frŸhe Heirat fanden unter Bombenhagel statt.
Noch mit 78 geht sie jeden Tag ins Sony-GebŠude, wo die DFFB heute residiert. Sie genie§t jeden Tag, an dem sie noch aktiv sein darf, und ihre positive Ausstrahlung ist unbedingt ansteckend.
Rosa von Praunheim