Kaddu Beykat

Letter from My Village
Die anhaltende Dürre in einem senegalesischen Dorf führt dazu, dass die Erträge der Hirse- und Erdnussbauern sinken. Der katastrophale Schaden, dessen Ursache in der landwirtschaftlichen Monokultur der Kolonialzeit liegt, wird spürbar. Der Landarbeiter Ngor kann daher die Mitgift für seine Geliebte Coumba nicht aufbringen. Mit Gelegenheitsjobs versucht er sein Glück in Dakar. Die Filmemacherin Safi Faye, die Ethnologie studiert hat, umrahmt die Handlung mit ihren Kommentaren – es entsteht ein audiovisueller Brief über ihr Heimatdorf. Die mit einem kleinen Team in drei Wochen gedrehte Doku-Fiktion ist das hervorragende Ergebnis ihrer partizipatorischen Arbeit mit den Dorfbewohner*innen, darunter ihr Großvater, der kurz nach Ende der Dreharbeiten verstarb. Safi Faye war die erste Regisseurin aus der Subsahara, deren Filme kommerziell vertrieben wurden. Ihr eindringliches Filmschaffen wurde noch zu wenig untersucht, auch wenn es für seinen Blick auf die Erfahrungen von Frauen und Kindern in ländlichen Gebieten viel Zuspruch erhielt. Der Film wird an einem Gedenkabend anlässlich des ersten Todestags von Faye gezeigt, an dem im Gespräch mit Gästen an sie erinnert wird.
von Safi Faye
mit Assane Faye, Maguette Gueye
Senegal 1975 Französisch, Wolof 93’ Schwarz-Weiß Dokumentarische Form | Distribution:<br/>Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V.<br/>+49 30 269 551 50<br/>distribution@arsenal-berlin.de

Mit

  • Assane Faye
  • Maguette Gueye

Stab

Regie Safi Faye
Buch Safi Faye
Kamera Patrick Fabry
Montage Andrée Davanture
Musik Charles Diouf, Maya Bracher

Produktion

Safi Productions

Zusatzinformationen

Distribution:
Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V.
+49 30 269 551 50
distribution@arsenal-berlin.de

Safi Faye

Geboren 1943 in Fad’jal bei Dakar, Senegal. Sie arbeitete als Lehrerin, studierte später in Paris Ethnologie und Film. Ihr erster Kurzfilm La passante entstand 1972, mit ihrem preisgekrönten Langfilmdebüt Kaddu Beykat (Berlinale Forum 1976) wurde sie einem internationalen Publikum bekannt. 1979 kam Faye für einen Video-Workshop an die Freie Universität Berlin und blieb anschließend mit einem DAAD-Stipendium in der Stadt. In dieser Zeit entstand der vom ZDF produzierte Film Man sa yay. Mossane war ihre letzte Filmarbeit. Safi Faye starb am 22. Februar 2023 in Paris.

Filmografie (Auswahl)

1972 La passante (The Passerby); 10 Min. 1976 Kaddu Beykat (Letter from My Village); 97 Min. 1979 Fad’jal (Come and Work); 113 Min. · Goob na nu (The Harvest Is In); 29 Min. 1980 Man sa yay (I, Your Mother); 59 Min. 1981 Les âmes au soleil (Souls under the Sun); 27 Min. 1982 Selbe et tant d’autres (Selbe: One Among Many); 32 Min. 1983 3 ans 5 mois (Three Years Five Months) 1984 Ambassades nourricières (Culinary Embassies) 1985 Elsie Haas, femme peintre et cinéaste d'Haiti (Elsie Haas, Haitian Woman Painter and Filmmaker) · Racines noires (Black Roots) 1989 Tesito; 30 Min. 1996 Mossane; 106 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2024