Prekid vatre

Ceasefire
Hazira hat das Massaker von Srebrenica überlebt. Seit 29 Jahren lebt sie im Flüchtlingslager Ježevac bei Tuzla. In ihr Heimatdorf in den Bergen oberhalb von Srebrenica konnte sie nie zurückkehren. Heute liegt es in der Republika Srpska, dem serbischen Teil von Bosnien und Herzegowina. Die politischen und sozialen Verhältnisse zwingen Hazira zum Warten, ihre Tage sind geprägt von Routinen, die das Überleben sichern. Sie sammelt Brennholz, putzt wie besessen und trotzt den harten Bedingungen des Lagerlebens. Mit schwarzem Humor und stiller Resilienz begegnet sie dem Trauma eines Krieges, der ihr Leben weiterhin bestimmt. Damit es nicht zu schmerzhaft wird, ist Hazira ständig in Bewegung, immer auf der Flucht vor ihren Erinnerungen, aber auch vor der Gegenwart und der Angst, dass alles wieder von vorne beginnen könnte. Dieser Zustand ist symptomatisch für die heutige Situation in Bosnien und Herzegowina. 2025 jähren sich der Völkermord in Srebrenica und das Ende des Krieges im ehemaligen Jugoslawien zum 30. Mal. Der Film ist eine Hommage an all jene Menschen, die noch immer unter den Folgen dieses Krieges leiden.
von Jakob Krese (Regie), Meta Krese (Buch) Deutschland / Italien / Slowenien 2025 30' Farbe Weltpremiere | Dokumentarische Form

Stab

Regie Jakob Krese
Buch Meta Krese
Kamera Jakob Krese
Montage Annika Mayer
Musik Gaston Ibarroule
Sound Design Gaston Ibarroule
Produzent*innen Annika Mayer, Jakob Krese, Ivana Naceva

Produktion

Majmun Films

Zero Stress Productions

Pótem

Jakob Krese

Der Filmemacher wuchs im damaligen Jugoslawien und in Deutschland auf. Als Enkel jugoslawischer Partisanen auf der einen und eines Nazi-Richters auf der anderen Seite interessiert er sich für die Spannungen in der Beziehung zwischen Individuum und Gemeinschaft und erforscht diese strukturellen Verbindungen in seiner filmischen Arbeit. Dabei sucht er nach Erinnerungen und Möglichkeiten des Widerstands. Er studierte Kamera und Regie in Berlin, Havanna und Sarajevo und lebt in Triest, Ljubljana und Berlin.

Filmografie

2018 Kein Ende (No End); Kurzfilm 2020 La espera; Kurzfilm, Co-Regie: Danilo Do Carmo 2021 Lo que queda en el camino (What Remains on the Way); Co-Regie: Danilo Do Carmo 2025 Primer paquete para Honduras (First Package to Honduras); Kurzfilm · Prekid vatre (Ceasefire); Kurzfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2025