Stolz & Eigensinn

Pride & Attitude
Frauenansichten aus Großbetrieben eines Landes, das es nicht mehr gibt. Stolz & Eigensinn. Ein Titel, passenderweise angesiedelt an der Kreuzung von Kluge/Negt und Jane Austen. Den Protagonistinnen von Gerd Kroskes neuester Vergangenheits- und Zustandsbefragung im Umfeld und Nachleben der DDR geht es um beides – Arbeitsvermögen und Frauenfragen, wie die nach den Möglichkeiten als Frau zu arbeiten, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und sich selbst zu realisieren. Oder jene danach, wieso diese Fragen für Männer Selbstverständlichkeiten sind, unabhängig letztlich vom politischen System. „Der Mantel der Geschichte weht zugunsten derjenigen, die genug Puste haben, die Windrichtung zu bestimmen.“ – Christa Wolf zu Beginn des Films. Frau, DDR, BRD: Kroske baut eine Versuchsanordnung im Split-Screen und fragt: „Was war einst gewonnen – was ist verloren?“ Wir sehen die Industriearbeiterinnen in den frühen 1990er Jahren auf U-Matic-Bändern, die der Leipziger Kanal X für die Dokumentation von Realabbau und Entlassungen nützte. Ein Archivfund. Über den damaligen Verlust ihrer hart erkämpften Souveränität sprechen die Frauen heute noch einmal. Ein Mehrkanal-Film.
von Gerd Kroske (Regie, Buch)
mit Silke Butzlaff, Steffi Gänkler, Ingrid Kreßner, Bärbel Grätz, Ulla Nitzsche, Brigitte Jahn, Christel Bradler, Cornelia Patzwald, Monika Schumann, Isabell Radecke-Aurin
Deutschland 2025 Deutsch 113' Farbe & Schwarz-Weiß Weltpremiere | Dokumentarische Form

Mit

  • Silke Butzlaff
  • Steffi Gänkler
  • Ingrid Kreßner
  • Bärbel Grätz
  • Ulla Nitzsche
  • Brigitte Jahn
  • Christel Bradler
  • Cornelia Patzwald
  • Monika Schumann
  • Isabell Radecke-Aurin

Stab

Regie Gerd Kroske
Buch Gerd Kroske
Kamera Anne Misselwitz, Jakobine Motz
Montage Andreas Zitzmann
Musik Klaus Janek, Michael Thieke
Sound Design Pierre Kirchoff, Michael Kaczmarek, Oliver Prasnikar
Produzent*in Gerd Kroske

Produktion

realistfilm

Gerd Kroske

Gerd Kroske wurde 1958 in Dessau geboren. Nach der Lehre als Betonwerker arbeitete er zunächst als Telegrammbote, später im Bereich der Jugendkulturarbeit. Kroske studierte Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Von 1987 bis 1991 arbeitete er als Autor und Dramaturg im DEFA-Dokumentarfilmstudio. Seit dem Herbst 1989 dreht Gerd Kroske eigene Filme, 1996 gründete er die Produktionsfirma realistfilm. Das Österreichische Filmmuseum und das DHM widmeten ihm Retrospektiven.

Filmografie

1989 Cassiber; 30 Min. · Leipzig im Herbst (Leipzig in the Fall); 50 Min. 1990 La Vilette; 52 Min. · Kehraus (Sweeping); 28 Min. 1991 Kurt – oder du sollst lachen (Kurt – You Shall Laugh); 30 Min. 1994 Vokzal-Bahnhof Brest (Terminus Brest); 91 Min. 1997 Kehrein, kehraus (Sweep it Up, Sweep it Down); 70 Min. · Galeria; 101 Min. 2000 Der Boxprinz (The Boxing Prince); 97 Min. 2004 Autobahn Ost (Highway East); 90 Min. 2006 Die Stundeneiche (The Our Oak); 60 Min. · Kehraus, wieder (Sweep it Up, Again); 100 Min. 2007 Wollis Paradies (Wolli in Paradise); 60 Min. 2008 Schranken (Bounds); 95 Min. 2012 Heino Jaeger – Look Before You Kuck; 120 Min. 2014 Striche ziehen (Drawing a Line); 96 Min. 2015 Grenzpunkt Beton (Circuit End Point); ´20 Min. 2018 SPK Komplex (SPK Complex) 2025 Stolz & Eigensinn (Pride & Attitude)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2025