Unsichtbare Tage oder Die Legende von den weißen Krokodilen

Invisible Days, or the Legend of the White Crocodiles
In ihrem Essayfilm illustriert Eva Hiller die nächtliche Infrastruktur einer Großstadt am Beispiel von Frankfurt am Main und Berlin. So wie angeblich ausgewilderte Reptilien die Kanalisation von New York bevölkern, entfaltet sich auch in der deutschen urbanen Dunkelheit ein – für Außenstehende oft unsichtbares – reges Leben. In welchem Maß es einerseits an technokratische Hierarchien, andererseits an physische Arbeitskraft gebunden ist, verdeutlicht Unsichtbare Tage in Analogie zur Utopie des Maschinenmolochs in Fritz Langs Metropolis. Bilder der Verkehrslenkung mit ihren blinkenden Schaltkreisen und von automatisierten Sortieranlagen kontrastieren mit Beobachtungen nächtlicher Arbeitskräfte am Frankfurter Flughafen oder auf einer medizinischen Notaufnahme. Dabei zeigen Aufnahmen aus Klärwerken und Kabelschächten, Videotheken und Waschsalons, wie sehr eine Herrschaft des Lichts die zentralen Versorgungsadern funktionstüchtig und damit die städtische Ordnung auch des Nachts aufrechterhält … Mit kritischen Kommentaren und erzählerischen Einschüben versehen, erhellen Eva Hillers brillante Bildmontagen eine Schattenseite der Moderne: „Es muss Nacht sein, damit es Tag werden kann.“
von Eva Hiller
mit Renan Demirkan, Meghan Gay
Deutschland 1991 Deutsch 77’ Farbe Dokumentarische Form | Weltpremiere der digital restaurierten Fassung | DCP: Deutsche Kinemathek

Mit

  • Renan Demirkan (deutsche Fassung)
  • Meghan Gay (English version)

Stab

Regie Eva Hiller
Buch Eva Hiller
Kamera Thomas Mauch
Montage Stefan Beckers
Musik Matthias Raue
Ton Michael Busch
Künstlerische Beratung Wolfgang Kabisch
Produzent*in Eva Hiller

Zusatzinformationen

DCP: Deutsche Kinemathek