Mal Viver

Bad Living
Fünf Frauen betreiben ein altes Hotel und versuchen, es vor dem Verfall zu retten. Ein scheinbar unlösbarer Konflikt mit langer Vorgeschichte lastet auf ihnen: Sie sind Mütter, die nicht fähig sind, ihre Töchter zu lieben, die wiederum nicht fähig sind, Mütter zu sein. Als die junge Salomé in dem Hotel auftaucht, reißen alte Wunden wieder auf. Zwischen Verbitterung und Versöhnungsbereitschaft trifft Salomés Mutter, Piedade, eine folgenreiche Entscheidung. João Canijo erschafft einen Raum, der die Gemütslagen seiner Protagonistinnen förmlich zu absorbieren scheint. Wie in einem Strindberg-Drama oder einem Rivette-Film finden die ritualhaften Gesten und komplexen Beziehungen ihre Entsprechung in Bildern, von denen ein fahles Dämmerlicht ausgeht. Was sind wir und was wird aus uns, wenn die Vergangenheit uns verfolgt und die Gegenwart keinen rettenden Ausweg bietet? Statt einer eindeutigen Antwort liefert Canijo ein Spektrum unterschiedlicher Blickwinkel und setzt sie zu einem Gefüge zusammen, das unterschiedlichen Interpretationen von Raum und Zeit ebenso Rechnung trägt wie den Menschen, die diese durchschreiten.
von João Canijo
mit Anabela Moreira, Rita Blanco, Madalena Almeida, Cleia Almeida, Vera Barreto
Portugal / Frankreich 2023 Portugiesisch 127’ Farbe Weltpremiere

Mit

  • Anabela Moreira (Piedade)
  • Rita Blanco (Sara)
  • Madalena Almeida (Salomé)
  • Cleia Almeida (Raquel)
  • Vera Barreto (Ângela)

Stab

Regie João Canijo
Buch João Canijo
Kamera Leonor Teles
Montage João Braz
Sound Design Elsa Ferreira
Ton Tiago Raposinho
Szenenbild Nádia Henriques
Kostüm Silvia Siopa
Regieassistenz Inês Garcia Marques
Produktionsleitung Joana Carneiro Reis
Produzent*in Pedro Borges
Koproduzent*in François D’Artemare
Koproduktion Les Films de l’Après-Midi Paris

Weltvertrieb

Portugal Film – Portuguese Film Agency

http://portugalfilm.org http://portugalfilm.org

Produktion

Midas Filmes

João Canijo

Er startete seine Karriere als Regieassistent von Manoel de Oliveira, Wim Wenders, Alain Tanner und Werner Schroeter. Sein Spielfilmdebüt, Três menos eu, eröffnete 1988 das Rotterdam Film Festival. Seitdem hat er über zehn Spielfilme realisiert, die regelmäßig in den Wettbewerben von Cannes, Venedig und Toronto präsentiert wurden. Sangue do meu sangue erhielt unter anderem den Fipresci-Award in San Sebastián und den Grand Jury Prize beim Miami Film Festival. João Canijo wurde mit zahlreichen Retrospektiven unter anderem in Busan, La Rochelle und Buenos Aires geehrt.

Filmografie

1985 Três menos eu (Three Less Me) 1989 Filha da mãe (Lovely Child) 1997 Sapatos pretos (Black Shoes) 2000 Ganhar a vida (Get A Life) 2003 Noite escura (In the Darkness of the Night) 2007 Mal nascida (Misbegotten) 2010 Fantasia lusitana (Lusitania Illusion); Dokumentarfilm 2011 Trabalho de actriz, trabalho de actor (Actor’s Work); Dokumentarfilm · Sangue do meu sangue (Blood of My Blood) 2012 Raúl Brandão era um grande escritor... (Raul Brandão was a great writer...); Kurz-Dokumentarfilm 2013 É o amor (That’s Love) 2015 Portugal, um dia de cada vez (Portugal: One Day at a Time); Dokumentarfilm 2017 Fátima · Diáro das Beiras (Diary of Beiras); Dokumentarfilm 2023 Mal Viver (Bad Living) · Viver Mal (Living Bad)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023