Mato seco em chamas

Dry Ground Burning
Sobald die Leuchtpatrone den Nachthimmel erhellt, steht das Benzin zum Verkauf bereit, und die Männer fahren auf Motorrädern zur furchtlosen Chitara, ihrer Schwester Léa und den anderen Frauen der Gang und holen es ab; auf dem Boden brennt die Benzinprobe weiter. Vom Wachturm der behelfsmäßigen Ölraffinerie aus sind die Lichter von Brasília zu sehen, aber Sol Nascente, eine der größten Favelas auf dem Kontinent, ist eine Welt für sich, ein real existierender, äußerst filmischer Schauplatz. Die karge Landschaft und die Schießereien lassen an Western und Heist-Movies denken, obwohl der gepanzerte Polizeiwagen, der hier Streife fährt, einem Science-Fiction-Film entsprungen zu sein scheint. Wenn die Frauen in einem Bus oder auf einem Straßenfest tanzen und auf dem Wahlkampftruck ihrer Partei Slogans skandieren, hat der Film auch etwas von einem Musical, mit einer ordentlichen Portion Queerness. Den stärksten Eindruck hinterlässt ein anderes Genre mit der Kraft des Dokumentarischen: echte Schauplätze, reale Proteste gegen Bolsonaro, Laiendarsteller*innen, die sich selbst spielen – jenseits der Fiktion ist das wahre Leben.
von Adirley Queirós, Joana Pimenta
mit Joana Darc, Léa Alves, Andreia Vieira, Débora Alencar, Gleide Firmino
Brasilien / Portugal 2022 Portugiesisch 153’ Farbe

Mit

  • Joana Darc
  • Léa Alves
  • Andreia Vieira
  • Débora Alencar
  • Gleide Firmino

Stab

Regie, Buch Adirley Queirós, Joana Pimenta
Kamera Joana Pimenta
Montage Cristina Amaral
Musik Muleka 100 Calcinha
Sound Design Fernando Henna, Daniel Turini
Ton Francisco Craesmeyer, Vitor Brandão
Production Design Denise Vieira
Production Managers João Niza, Luana Otto, Andreia Queirós
Produzent*in Adirley Queirós
Koproduzent*in João Matos
Koproduktion Terratreme Lissabon, Portugal
Executive Producer Simone Gonçalves

Produktion

Cinco da Norte

Adirley Queirós

Geboren 1970 in Brasilien. Er spielte zehn Jahre im Profifußball und absolvierte anschließend ein Filmstudium. Seit 2005 hat er mehrere Filme gedreht, darunter Branco Sai, Preto Fica (2014) und Era uma vez Brasília (2017), der seine Premiere beim Locarno Film Festival hatte.

Filmografie

2005 Rap, o canto da Ceilândia; 15 Min. 2008 Fora de Campo; 52 Min. 2009 Dias de Greve; 24 Min. 2011 A cidade é uma só? (Is the City Only One?); 79 Min. 2014 Branco Sai, Preto Fica (White Out, Black In); 93 Min. · Meu nome é Maninho (My Name Is Maninho); 14 Min. 2017 Era uma vez Brasília (Once There Was Brasília); 100 Min. 2022 Mato seco em chamas (Dry Ground Burning); 153 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022

Joana Pimenta

Geboren 1986 in Portugal. Sie studierte Film und Critical Media Practice an der Harvard University, wo sie derzeit Film unterrichtet. Als Regisseurin ist Joana Pimenta dem Sensory Ethnography Lab eng verbunden. Ihr Kurzfilm Um campo de aviação (2016) wurde in Locarno uraufgeführt und auf vielen internationalen Festivals gezeigt.

Filmografie

2014 As figuras gravadas na faca com a seiva das bananeiras (The Figures Carved into the Knife by the Sap of the Banana Trees); 17 Min. 2016 Um campo de aviação (An Aviation Field); 14 Min. 2022 Mato seco em chamas (Dry Ground Burning); 153 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022