Ruby Gentry

Wildes Blut
Ruby Corey, Tochter eines Jagdhüttenbesitzers, hat einen Teil ihrer Jugend im Haus des vermögenden Ehepaars Gentry verbracht. Hier hat sie eine Liaison mit dem jungen Boake Tackman begonnen. Doch der ehrgeizige Unternehmer nimmt nicht sie zur Frau, sondern eine reiche Erbin. Ruby sinnt auf Rache und nachdem sie den inzwischen verwitweten Mr. Gentry geheiratet hat, bewirkt ein tragischer Unfall, dass sie die dazu nötigen Mittel erhält … Trotz einiger Parallelen zu Duel in the Sun steht der Film King Vidors Hallelujah letztlich näher und übernimmt aus diesem sogar Dialogteile und das Setting des Finales. Ruby Gentry zieht so etwas wie die Bilanz aus Vidors Werk: der Kampf des Menschen mit der (auch eigenen) Natur; Landnahme zum Zwecke der Kultivierung; lodernde Leidenschaften; und das Aufgebot so gut wie aller nassen Elemente (Wasser, Nebel, Schlamm, Meer) – all das sind zentrale Motive in Vidors Œuvre. Ebenso sinnhaft wie sinnlich verschmelzen dabei in der provokant präsentierten Ikone der mit einem Winchester-Gewehr bewaffneten Ruby der melodramatische Part seiner Filme mit jenem Teil, der dem amerikanischen Pioniergeist gewidmet ist.
von King Vidor
mit Jennifer Jones, Charlton Heston, Karl Malden, Tom Tully, Bernard Phillips, James Anderson, Josephine Hutchinson, Phyllis Avery, Herbert Heyes, Myra Marsh
USA 1952 Englisch 82’ Schwarz-Weiß Altersfreigabe FSK 16

Mit

  • Jennifer Jones
  • Charlton Heston
  • Karl Malden
  • Tom Tully
  • Bernard Phillips
  • James Anderson
  • Josephine Hutchinson
  • Phyllis Avery
  • Herbert Heyes
  • Myra Marsh

Stab

Regie King Vidor
Buch Silvia Richards
Story Arthur Fitz-Richard
Kamera Russell Harlan
Montage Terry Morse
Musik Heinz Roemheld
Ton Jean L. Speak
Ausstattung Dan Hall
Kostüm Valentina, Marie Hermann, Bill Edwards
Regieassistenz Milton Carter, Bert Spurlin
Produzent*innen Joseph Bernhard, King Vidor

Produktion

Bernhard-Vidor Productions, Inc.

Zusatzinformationen

Kopie: Swedish Film Institute, Stockholm

King Vidor

King Vidor wurde 1894 in Galveston, Texas geboren und starb 1982 in Paso Robles, Kalifornien. Ab 1913 Arbeit im lokalen Nickelodeon als Filmvorführer; als Jugendlicher erste Aktualitätenfilme; 1919 erster abendfüllender Spielfilm. 1925 Durchbruch mit dem pazifistischen Kriegsfilm The Big Parade. Vidor wird zum erfolgreichen Stummfilmregisseur mit humanistischer Vision und bleibt seinem Interesse an sozialen Fragen und technischer Innovation beim Wechsel zum Tonfilm treu. Bis 1959 dreht er 54 Spielfilme verschiedenster Genres: Western, Melodrama, Kostümfilm, Komödie und sogar einen Antikfilm.

Filmografie (Auswahl)

1919 The Turn in the Road; Lost film 1925 The Big Parade (Die große Parade) 1928 The Crowd (Ein Mensch der Masse) 1929 Hallelujah 1934 Our Daily Bread (Der letzte Alarm) 1938 The Citadel 1940 Northwest Passage (Nordwest-Passage) 1947 Duel in the Sun (Duell in der Sonne) 1949 The Fountainhead (Ein Mann wie Sprengstoff) 1956 War and Peace (Krieg und Frieden) 1959 Solomon and Sheba (Salomon und die Königin von Saba)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020