War and Peace

Krieg und Frieden
Moskau, 1805. Anders als sein Freund, der abwägende Zivilist Pierre Besukow, zieht Fürst Andrej Bolkonski in die Schlacht bei Austerlitz, um ein weiteres Vorrücken Napoleons zu verhindern. Die junge Komtesse Natascha bewundert Pierre, verlieben aber wird sie sich in den Fürsten Andrej. Verwoben sind die Liebes- und Lebenswirren dieser drei mit dem Kampf der russischen Truppen gegen das französische Heer, der Einnahme Moskaus durch Napoleon und dem Untergang seiner Grande Armée in Matsch und Schnee 1812 … Gesellschaftsporträt, Schlachtengemälde und düsteres Epitaph auf den imperialen Gestus: Am Beginn von King Vidors monumentalem Fresko steht eine Konstellation wie in So Red the Rose, am Ende eine Ernüchterung wie in The Big Parade. In Cinecittà mit einem Rekordbudget gedreht, lässt War and Peace abseits von Prunk und Pracht noch einmal Grundthemen Vidors anklingen: die Kritik am Militarismus ebenso wie die Frage nach der Verantwortung des Individuums in der Gesellschaft. Gleichzeitig gelingt es dem Kameramann Jack Cardiff, im Vista-Vision-Breitwandformat Historienbilder mit malerischen Qualitäten zu schaffen, wie sie die zeitgenössischen Gemälde besitzen, die der Vorspann zeigt.
von King Vidor
mit Audrey Hepburn, Henry Fonda, Mel Ferrer, Vittorio Gassman, Herbert Lom, Oscar Homolka, Anita Ekberg, Helmut Dantine, Tullio Carminati, Barry Jones
Italien / USA 1956 Englisch 190’ Farbe Altersfreigabe FSK 12

Mit

  • Audrey Hepburn
  • Henry Fonda
  • Mel Ferrer
  • Vittorio Gassman
  • Herbert Lom
  • Oscar Homolka
  • Anita Ekberg
  • Helmut Dantine
  • Tullio Carminati
  • Barry Jones

Stab

Regie King Vidor
Buch Irwin Shaw, Bridget Boland, Robert Westerby, King Vidor, Mario Camerini, Ennio De Concini, Ivo Perilli
Story Leo Tolstoi Vojna i mir (1865–69)
Kamera Jack Cardiff
Montage Stuart Gilmore, Leo Catozzo
Musik Nino Rota
Ton Leslie Hodgson
Ausstattung Mario Chiari
Kostüm Maria De Matteis
Regieassistenz Piero Mussetta, Guidarino Guidi
Produzent*in Dino De Laurentiis

Produktion

Ponti-De Laurentiis Società Cinematografica Per Azioni (A Ponti-De Laurentiis Production)

Zusatzinformationen

Kopie: Kinemathek Le Bon Film, Basel (Technicolor-Druckverfahren)

King Vidor

King Vidor wurde 1894 in Galveston, Texas geboren und starb 1982 in Paso Robles, Kalifornien. Ab 1913 Arbeit im lokalen Nickelodeon als Filmvorführer; als Jugendlicher erste Aktualitätenfilme; 1919 erster abendfüllender Spielfilm. 1925 Durchbruch mit dem pazifistischen Kriegsfilm The Big Parade. Vidor wird zum erfolgreichen Stummfilmregisseur mit humanistischer Vision und bleibt seinem Interesse an sozialen Fragen und technischer Innovation beim Wechsel zum Tonfilm treu. Bis 1959 dreht er 54 Spielfilme verschiedenster Genres: Western, Melodrama, Kostümfilm, Komödie und sogar einen Antikfilm.

Filmografie (Auswahl)

1919 The Turn in the Road; Lost film 1925 The Big Parade (Die große Parade) 1928 The Crowd (Ein Mensch der Masse) 1929 Hallelujah 1934 Our Daily Bread (Der letzte Alarm) 1938 The Citadel 1940 Northwest Passage (Nordwest-Passage) 1947 Duel in the Sun (Duell in der Sonne) 1949 The Fountainhead (Ein Mann wie Sprengstoff) 1956 War and Peace (Krieg und Frieden) 1959 Solomon and Sheba (Salomon und die Königin von Saba)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020