Aufbruch

Departure
Zwei geschundene Seelen begegnen sich zufällig, irgendwo auf dem platten Land. Ein Mann und eine Frau, beide nicht mehr jung und beide mit einer großen Enttäuschung konfrontiert. Sie verstehen einander, auch ohne viele Worte, und geben sich auf einer gemeinsamen Teilstrecke ihres Lebens gegenseitig Halt.
Das Kino hat schon verschiedenste Richtungen eingeschlagen, um von Verzweiflung, Schmerz, Trauer und Einsamkeit zu erzählen. Dieser Film geht einen ganz eigenen Weg. Er führt von einer verlassenen Tischlerwerkstatt über ein heruntergekommenes altes Haus zu einem Hafengelände. Die Gangart ist gemächlich, die Gegend menschenleer. Eine Flasche Schnaps, einen Strauß Gladiolen, ein paar Äpfel und Kartoffeln, eine Fotografie, einen Koffer und ein Buch mit russischen Gedichten – viel mehr braucht es nicht als Beiwerk für den minimalistischen Plot. Als der Mann ein Holzkreuz zimmert, ist das eine von mehreren Szenen, in denen Hände am Werk zu sehen sind. Zwischen Reduktion und Pathos, mit eindrucksvoll fotografierten Bildern von großer Intensität und gelegentlichem kraftvollem Percussion-Einsatz entfaltet sich ein intimes Drama, das um die Fragen kreist, woher man kommt und wohin man geht.
von Ludwig Wüst
mit Ludwig Wüst, Claudia Martini, Suse Lichtenberger
Österreich 2018 Deutsch 103’ Farbe Weltpremiere

Mit

  • Ludwig Wüst (Mann)
  • Claudia Martini (Frau)
  • Suse Lichtenberger (Frau am Telefon)

Stab

Regie, Buch Ludwig Wüst
Kamera Klemens Koscher
Montage Samuel Käppeli
Musik Andreas Dauböck
Sound Design Bernhard Maisch
Ton Tjandra Warsosumarto
Production Design Ludwig Wüst
Produzentinnen und Produzenten Maja Savić, Ludwig Wüst

Ludwig Wüst

Geboren 1965 in Vilseck, Bayern. Seit 1987 lebt er in Wien, wo er eine Schauspiel- und Gesangsausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst absolvierte. Ludwig Wüst ist als Theaterregisseur, Autor, Schauspieler und Filmemacher tätig.

Filmografie

2002 Ägyptische Finsternis; 63 Min. 2006 Zwei Frauen; 58 Min. 2007 Bon Voyage; 47 Min. 2009 Koma; 83 Min. 2011 Tape End; 60 Min. 2012 2012: pasolinicode02112011; 15 Min. 2013 Das Haus meines Vaters; 63 Min. 2014 Abschied; 73 Min. 2015 (ohne titel); 63 Min. 2016 Heimatfilm; 87 Min. 2018 Aufbruch

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018