Utøya 22. juli

U – July 22
Am 22. Juli 2011 wurden fünfhundert Jugendliche in einem Sommercamp auf der Insel Utøya von einem schwer bewaffneten, rechtsextremistischen Attentäter überfallen. Die mörderische Attacke forderte 69 Todesopfer – ein Trauma, das Norwegen bis heute tief erschüttert. Regisseur Erik Poppe wagt den Versuch, das Geschehen in einem Spielfilm zu fassen. Nach dokumentarischen Anfangsszenen aus Oslo, wo derselbe Attentäter kurz zuvor eine Autobombe gezündet und acht Menschen in den Tod gerissen hatte, führt der Film direkt auf die Insel. Die Kamera begleitet die 19-jährige Kaja, die hier mit ihrer jüngeren Schwester Emilie ein paar Ferientage verbringt. Es gibt Streit, Emilie hat keine Lust auf das Zeltlager und möchte auch nicht mit zum Barbecue, zu dem Kaja dann alleine geht. Plötzlich ist der erste Schuss zu hören.
Mit diesem Schuss beginnt eine 72 Minuten lange, in einer einzigen Einstellung gedrehte, aus der Perspektive der Opfer inszenierte, atemlose Rekonstruktion der Vorgänge. Kajas verzweifelte Suche nach Emilie. Die Angst in den Augen der Jugendlichen. Die Flucht in den Wald. Die Hoffnung auf Rettung. Und der unbekannte Schütze, der immer näher kommt.
von Erik Poppe
mit Andrea Berntzen, Aleksander Holmen, Brede Fristad, Elli Rhiannon Müller Osbourne, Solveig Koløen Birkeland, Sorosh Sadat, Ada Eide
Norwegen 2018 Norwegisch 90’ Farbe

Mit

  • Andrea Berntzen (Kaja)
  • Aleksander Holmen (Magnus)
  • Brede Fristad (Petter)
  • Elli Rhiannon Müller Osbourne (Emilie)
  • Solveig Koløen Birkeland (Verwundetes Mädchen)
  • Sorosh Sadat (Issa)
  • Ada Eide (Caroline)

Stab

Regie Erik Poppe
Buch Siv Rajendram Eliassen, Anna Bache-Wiig
Kamera Martin Otterbeck
Montage Einar Egeland
Musik Wolfgang Plagge
Sound Design Gisle Tveito
Ton Hans Olav Strand
Production Design Harald Egede-Nissen
Kostüm Rikke Simonsen
Maske Elizabeth Bukkehave
Regieassistenz Peter Kimay
Herstellungsleitung Roy Anderson
Production Manager Trond Mjøs
Produzent*innen Finn Gjerdrum, Stein B. Kvae
Ausführende Produzent*innen Erik Poppe, Jan Petter Dickman

Produktion

Paradox Film 7

Erik Poppe

Geboren 1960 in Oslo. Er begann seine Karriere als Pressefotograf und wurde für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. Nach dem Studium am Dramatiska Institutet in Stockholm war er als Kameramann an verschiedenen Spielfilmen beteiligt, bevor er mit Schpaa sein Regiedebüt vorlegte, das 1999 im Panorama präsentiert wurde. Der Film markiert den ersten Teil seiner vielfach preisgekrönten Oslo-Trilogie, zu der auch Hawaii, Oslo und DeUsynlige gehören. Mit Kongens Nei war Poppe 2017 zu Gast im Panorama.

Filmografie

1998 Schpaa 2004 Hawaii, Oslo 2008 DeUsynlige (Troubled Water) 2013 Tusen ganger god natt (A Thousand Times Good Night) 2016 Kongens nei (The King’s Choice) 2018 Utøya 22. juli (U - July 22)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018