Il giardino dei Finzi Contini
The Garden of the Finzi-Continis | Der Garten der Finzi Contini
Quelle: Cinémathèque Suisse, Lausanne | © Arthur Cohn
Die Familie Finzi Contini gehört zu den alteingesessenen, kultiviertesten und stark in der Tradition verwurzelten Familien der jüdischen Intelligenz von Ferrara. Die Finzi Contini stehen in diesen Jahren vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im Mittelpunkt einer Politik der rassischen Diskriminierung. Die Zeichen eines barbarischen Umsturzes mehren sich. Das ist die gesellschaftspolitische und menschliche Situation, von der die Geschichte der Geschwister Micol und Alberto Finzi und ihrer Freunde David und Malnate ausgeht. Micol ist eine sensible junge Frau, die instinktiv die heraufkommende Katastrophe ahnt. Mit der Intensität der Verzweiflung verbringt sie die ihr verbleibenden Jahre der Jugend auf der Suche nach Liebe. Sie erstickt in sich die Regeln einer konventionellen Moral, die eine strenge Erziehung ihr eingepflanzt hat. In der Folge dieser Entwicklung wird Micol von den unterschiedlichen Gefühlen zerrissen, die sie für die drei Männer, die in ihrem Leben eine Rolle spielen, empfindet: David, eine Freund Micols von Kindheit an, ist schwach, unfähig den Erfordernissen der Zeit zu begegnen, dem Schicksal Trotz zu bieten. Malnate ist mehr ein Zufallsfreund – ein männlicher, impulsiv und heftig reagierender Typ, der bestimmt ist, den Verlauf ihres Lebens entscheidend zu beeinflussen. Und schließlich ist da noch Alberto, den sie zärtlich liebt. Ihm, dem Bruder, gegenüber verhält sie sich abweisend. Alberto wird sterben. – Das Ferrara der dreißiger Jahre bildet den Hintergrund für dieses Fresko einer Gesellschaft, die an der Schwelle ihrer Vernichtung steht.
Festival-Programmblatt der 21. Internationalen Filmfestspiele Berlin 1971
Festival-Programmblatt der 21. Internationalen Filmfestspiele Berlin 1971