Kontinental '25

Cluj, Transsilvanien. Nachdem er aus seinem Unterschlupf im Keller eines Hauses vertrieben wurde, begeht ein obdachloser Mann Selbstmord. Orsolya, die Gerichtsvollzieherin, die die Räumung vollstreckt hat, unternimmt in der Folge verschiedene Versuche, ihr Gewissen zu beruhigen.
In einer Mischung aus Drama und Komödie seziert der Film messerscharf Themen wie Wohnungsnot, postsozialistische Wirtschaft, Nationalismus und die Macht der Sprache zur Aufrechterhaltung des sozialen Status. Der Film ist wie sein Titel eine Hommage an Rossellinis Europa ’51, was sich nicht zuletzt auch in der Bescheidenheit der Produktionsmittel zeigt. Doch während bei Rossellini die moralische Krise einer Frau in eine sinnvolle Tätigkeit mündet, findet die Protagonistin in Kontinental ’25 in ihrem Dilemma niemanden, der sie versteht, und sucht immer verzweifelter nach Rückversicherung und Bestätigung von außen. Es wäre leicht, Orsolyas Verhalten zu verurteilen, würde ihr moralischer Relativismus nicht so treffend ein Übel widerspiegeln, das typisch für unsere Zeit ist und vor dem nur wenige von uns gefeit sind.
von Radu Jude (Regie, Buch)
mit Eszter Tompa, Gabriel Spahiu, Adonis Tanța, Oana Mardare, Șerban Pavlu, Annamária Biluska, Ilinca Manolache
Rumänien 2025 Rumänisch, Ungarisch, Deutsch 109' Farbe Weltpremiere

Mit

  • Eszter Tompa (Orsolya)
  • Gabriel Spahiu (Ion)
  • Adonis Tanța (Fred)
  • Oana Mardare (Dorina)
  • Șerban Pavlu (Priester Șerban)
  • Annamária Biluska (Orsolyas Mutter)
  • Ilinca Manolache (Irina)

Stab

Regie Radu Jude
Buch Radu Jude
Kamera Marius Panduru
Montage Cătălin Cristuțiu
Sound Design Cristian Ștefănescu
Szenenbild Andreea Popa
Casting Dan Ursu
Produzent*innen Alexandru Teodorescu, Rodrigo Teixeira
Executive Producer Ramona Grama

Produktion

Saga Film

Weltvertrieb

Luxbox

Radu Jude

Geboren 1977 in Bukarest, Rumänien. Nach seinem Filmstudium an der Bukarester Media University arbeitete er zunächst als Regieassistent, bevor er 2006 seinen ersten Kurzfilm drehte. Sein Langfilmdebüt, The Happiest Girl in the World (Forum), fand weltweit Anerkennung. Für Aferim! wurde er auf der Berlinale 2015 mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet. Seine Filme Uppercase Print und The Exit of the Trains wurden bei Berlinale Forum uraufgeführt. 2021 gewann er mit Bad Luck Banging or Loony Porn den Goldenen Bären, 2023 war er Mitglied der Internationalen Jury der Berlinale.

Filmografie

2006 Lampa cu caciula (The Tube with a Hat); Kurzfilm 2009 Cea mai fericită fată din lume (The Happiest Girl in the World) 2012 Toată lumea din familia noastra (Everybody in Our Family) 2015 Aferim! 2016 Inimi cicatrizate (Scarred Hearts) 2018 Îmi este indiferent dacă în istorie vom intra ca barbari (I Do Not Care If We Go Down in History as Barbarians) 2020 Tipografic majuscul (Uppercase Print) · Ieşirea trenurilor din gară (The Exit of the Trains); Co-Regie: A. Cioflâncă 2021 Babardeală cu bucluc sau porno balamuc (Bad Luck Banging or Loony Porn) 2020 The Potemkinists (Potemkinistii); Kurzfilm 2023 Nu aștepta prea mult de la sfârșitul lumii (Do Not Expect Too Much from the End of the World) 2024 Sleep #2 · Opt Ilustrate din lumea ideală (Eight Postcards from Utopia); Co-Regie: Christian Ferencz-Flatz 2025 Kontinental '25

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2025