Auszeichnungen

01.02.2023
Berlinale 2023: Berlinale Dokumentarfilmpreis – gestiftet vom rbb

Emilie Bujès, Mark Cousins und Diana Bustamante

Seit langem engagieren sich die Internationalen Filmfestspiele Berlin für die Vielfalt der dokumentarischen Formen. Eine spezielle Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm wurde 2017 ins Leben gerufen. Der Berlinale Dokumentarfilmpreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 40.000 Euro dotiert, das vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gestiftet wird.

Insgesamt sind 20 aktuelle Dokumentarbeiträge aus den Sektionen Wettbewerb, Berlinale Special, Encounters, Panorama, Forum, Generation und Perspektive Deutsches Kino für den Berlinale Dokumentarfilmpreis nominiert. Das Preisgeld teilen sich Regisseur*in und Produzent*in des Preisträgerfilms. Die Auszeichnung wird im Rahmen der offiziellen Preisverleihung im Berlinale Palast am 25. Februar verliehen.

Eine dreiköpfige Jury entscheidet über die Preisvergabe:

Emilie Bujès (Frankreich/Schweiz)

Seit 2017 ist Emilie Bujès künstlerische Leiterin des Festivals Visions du Réel in Nyon. Darüber hinaus war sie unter anderem als Programmberaterin bei der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes, als stellvertretende künstlerische Direktorin beim Festival International du Film de La Roche-sur-Yon sowie als Kommissionsmitglied beim Centre national des arts plastiques (CNAP) in Paris tätig. Sie lehrte an den Hochschulen HEAD in Genf und der HKB in Bern, war Kuratorin am Centre d‘Art Contemporain Genève und wirkte unter anderem an der Programmgestaltung für das Zentrum für Zeitgenössische Kunst Vilnius und die Transmediale mit und war Mitherausgeberin des Buchs „Encircling the Image of Trauma“. 2014 erhielt sie den Swiss Art Award für Kunst- und Architekturvermittlung.

Diana Bustamante (Kolumbien)

Als Produzentin, Regisseurin und Programmerin trägt Diana Bustamante seit Jahren wesentlich dazu bei, das kolumbianische Kino international als feste Größe zu etablieren. Bereits zweimal waren ihre Produktionen im Forum der Berlinale vertreten: 2010 Crab Trap von Oscar Ruíz Navia, der mit dem FIPRECSI-Preis ausgezeichnet wurde, sowie 2015 Jorge Foreros Violencia. Zu ihren weiteren Filmen als Produzentin gehören César Augusto Acevedos Land and Shade (2015), Refugiado (2014) von Diego Lerman und Julio Hernádez‘ Buy Me a Gun (2018), die in Cannes Premiere feierten. Dort wurde auch 2021 der von ihr mitproduzierte Memoria von Apichatpong Weerasethakul mit dem Jury-Preis ausgezeichnet. Von 2014 bis 2018 war Bustamante Künstlerische Leiterin des Cartagena International Film Festivals.

Mark Cousins (Schottland/Nordirland)

Die Themen des Filmemachers und Schriftstellers Mark Cousins sind das Sehen, das Kino, Kindheit, Politik und Städte. Sein erster Dokumentarspielfilm The First Movie (2009) wurde mit dem Prix Italia ausgezeichnet. Bei der Berlinale 2009 erhielt er den Manfred-Salzgeber-Preis. Sein 930-minütiges Werk The Story of Film: An Odyssey (2011), das auf seinem gleichnamigen Buch basiert und unter anderem im Berlinale Special lief, wurde mit dem Peabody Award geehrt und beeinflusste die Filmkultur weltweit. Zu seinen weiteren Filmen gehören Atomic (2015), The Eyes of Orson Welles (2017), Women Make Film (2019) und The Story of Looking (2021). Im Jahr 2022 wurden seine Filme My Name is Alfred Hitchcock und The March on Rome in Telluride und Venedig uraufgeführt.

Folgende Filme sind für den Berlinale Dokumentarfilmpreis nominiert:

Wettbewerb

Sur l'Adamant (On the Adamant) von Nicolas Philibert

Berlinale Special

Love to Love You, Donna Summer von Roger Ross Williams, Brooklyn Sudano

Berlinale Special Gala

Kiss the Future von Nenad Cicin-Sain
Superpower von Sean Penn, Aaron Kaufman

Encounters

El eco (Das Echo) von Tatiana Huezo
Le mura di Bergamo (The Walls of Bergamo) von Stefano Savona
Orlando, ma biographie politique (Orlando, My Political Biography) von Paul B. Preciado
Shidniy front (Eastern Front) von Vitaly Mansky, Yevhen Titarenko

Panorama

Au cimetière de la pellicule (The Cemetery of Cinema) von Thierno Souleymane Diallo
Stams von Bernhard Braunstein
Under the Sky of Damascus von Heba Khaled, Talal Derki, Ali Wajeeh

Forum

Anqa von Helin Çelik
Gehen und Bleiben (Leaving and Staying) von Volker Koepp
Jaii keh khoda nist (Where God Is Not) von Mehran Tamadon
El juicio (The Trial) von Ulises de la Orden
Notre corps (Our Body) von Claire Simon

Generation

Hummingbirds von Silvia Del Carmen Castaños, Estefanía „Beba“ Contreras
My ne zgasnemo (We Will Not Fade Away) von Alisa Kovalenko

Perspektive Deutsches Kino

Sieben Winter in Teheran (Seven Winters in Tehran) von Steffi Niederzoll
Vergiss Meyn Nicht (Lonely Oaks) von Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl, Jens Mühlhoff


Presseabteilung
1. Februar 2023