European Film Market & Co-Production Market

20.05.2022
EFM kehrt 2023 mit den baltischen Staaten als „Countries in Focus“ zurück

Bei der Unterzeichnung des Vertrags in Cannes (v.l.n.r.): Dennis Ruh (EFM), Nauris Puntulis (Minister of Culture, Rep. of Latvia), Mariette Rissenbeek (Berlinale), Edith Sepp (CEO Estonian Film Institute), Daina Urbanavičienė (Vice Minister of Culture, Rep. of Lithuania), Tiit Terik (Minister of Culture, Rep. of Estonia), Laimonas Ubavičius (Director of Lithuanian Film Centre), Inga Blese (Deputy Director of the National Film Centre of Latvia)

2023 wird der European Film Market der 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden. Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen werden beim EFM 2023 als „Countries in Focus“ eine besondere Plattform bekommen. Seit das Programm „Country in Focus“ 2017 ins Leben gerufen wurde, wird damit nach Mexiko, Kanada, Norwegen und Chile zum ersten Mal ein Zusammenschluss mehrerer Staaten die Rolle der Fokusländer übernehmen.

Auf Initiative von EFM-Direktor Dennis Ruh wurde die offizielle Vereinbarung am 20. Mai in Cannes von Berlinale-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek, der Direktorin des Estonian Film Institute Edith Sepp, dem Direktor des Lithuanian Film Centre Laimonas Ubavičius sowie der stellvertretenden Direktorin des National Film Centre of Latvia Inga Blese, die die Direktorin der lettischen Institution Dita Rietuma vertrat, unterzeichnet. Daina Urbanavičienė, Vize-Kulturministerin der Republik Litauen, Nauris Puntulis, Kulturminister der Republik Lettland und Tiit Terik, Kulturminister der Republik Estland, wohnten der Unterzeichnung bei.

Das Programm „Baltic Countries in Focus“ wird baltische Filmemacher*innen und das baltische Filmschaffen unter verschiedenen Aspekten beleuchten. Es bietet zahlreiche Gelegenheiten, sich mit Produzent*innen, Verleiher*innen, Investor*innen und Kreativen zu vernetzen und aktuelle Filme und Medieninhalte aus dieser nordeuropäischen Region kennenzulernen. Die baltischen Staaten sind in der Region durch kulturelle Gemeinsamkeiten verbunden und zeichnen sich darüber hinaus über ihre eigenen Historien und länderspezifischen aktuellen Chancen und Anreize aus.

„In der Geschichte der Berlinale haben Filme aus Estland, Lettland und Litauen das Festivalprogramm stets um interessante Perspektiven bereichert. Die drei baltischen Staaten haben ihre individuellen Kräfte gebündelt und verstärkt und setzen so ein großartiges Zeichen – für Europa und darüber hinaus. Gerade in Zeiten gesteigerter Zusammenarbeit können Künstler*innen und Branchenvertreter*innen gleichermaßen von der innovativen und gemeinschaftlichen baltischen Herangehensweise an die Kultur lernen“, sagt Mariette Rissenbeek, Geschäftsführerin der Berlinale.

„Die einzelnen baltischen Staaten mögen zwar klein im Hinblick auf ihre Staatsgebiete sein, aber sie bieten reichhaltige und umfassende Geschäftsmöglichkeiten für die Film- und Medienindustrie. Sie überraschen mit ihrer vielfältigen Filmgeschichte, neuen Filmen und internationalen Koproduktionen einerseits sowie mit abwechslungsreichen Drehorten und modernster Studio-Infrastruktur andererseits. Daher betrachten wir es als eine großartige Chance für die Zukunft, diese Länder besser kennenzulernen, und freuen uns sehr darauf, sie in den Mittelpunkt der nächsten Ausgabe des European Film Market zu stellen,“ kommentiert EFM-Direktor Dennis Ruh.

Edith Sepp, Leiterin des estnischen Filminstituts, sagt: „In diesen veränderten Zeiten ist es wichtig, der Welt zu zeigen, dass wir zusammen stärker sind als alleine. Die Stärken der modernen Welt liegen in Diversität und ‚soft power‘ – dies haben wir in den baltischen Staaten schon vor einigen Jahren erkannt, als wir uns zusammengeschlossen haben, um unsere Filmindustrien gemeinsam zu fördern. Der EFM-Fokus 2023 ist ein herausragendes Highlight dieser langen und wertvollen Partnerschaft und wird ermöglichen, dass sich baltische Filme in den kommenden Jahren in Berlin weiter entfalten werden.“

„Wir sind begeistert, dass die Kooperation der Filmindustrien in Lettland, Litauen und Estland eine neue Dimension erreicht hat. Dass die drei baltischen Staaten Schwerpunktländer des EFM 2023 werden, ist ein bedeutendes Ereignis mit großem Potential auch für die lettische Filmindustrie. Wir hoffen, dass wir mit der Präsentation der filmischen Stärke der drei baltischen Staaten neue Kooperationspartner*innen gewinnen können“, ergänzt Dita Rietuma, Leiterin des nationalen Filmzentrums in Lettland.

„In dieser turbulenten, um nicht zu sagen dramatischen Zeit ist die Kultur der Schlüssel zur Aufrechterhaltung menschlicher Grundsätze. Dies ist ein wichtiges globales Schaufenster sowohl für baltische Filme als auch für die baltische Kultur allgemein. Wir gehen davon aus, dass unsere gemeinsamen Bemühungen zu noch besseren Resultaten führen werden. Lettland, Estland und Litauen arbeiten im Bereich der Filmförderung häufig zusammen. Nun freuen wir uns sehr, diese nachbarschaftlichen Beziehungen durch den Fokus beim EFM weiter zu stärken sowie unsere Kreativität und die europäischen Werte unserer Arbeiten zu präsentieren“, kommentiert Laimonas Ubavičius, Direktor des litauischen Filmzentrums.

Der EFM wird vom 16. bis 22. Februar während der 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin stattfinden.

Presseabteilung
20. Mai 2022