Generation

08.02.2021
Berlinale Generation 2021: Sanft flüsternd, laut schreiend

Kristine Kujath Thorp, Nader Khademi in Ninjababy

Mit sieben Weltpremieren und sechs Debüts unter den 15 ausgewählten Filmen bietet Generation in den beiden Wettbewerben Kplus und 14plus auch in verkleinertem Umfang eine große künstlerische Vielfalt. Die Auswahl lässt in Spielfilmen, animierten und dokumentarischen Formen die Kraft der Imagination hochleben.

„Alle 15 Filme aus der Generation-Auswahl sind eine Einladung, über das Offensichtliche, Dominante, Laute hinauszugehen und genauer hinzuschauen. Die Filme schaffen Raum und Zeit, sich auf die vielfältigen Welten einzulassen, in denen junge Menschen aufwachsen. Es sind oft die kleinen Dinge, die ihre Lebenswege beeinflussen. Die Filme bieten eine willkommene Pause vom Leben, wie wir es gerade kennen“, so Sektionsleiterin Maryanne Redpath.

Filme aus 17 Ländern bilden die kulturelle und geographische Breite ab, die ebenfalls charakteristisch für Generation ist. Mit jeweils vier Beiträgen sind Produktionen aus dem asiatischen und skandinavischen Raum in diesem Jahr besonders stark vertreten.

Auffällig viele der Generation-Filme sind von Frauen, der Anteil der Regisseurinnen liegt bei 60%, im Wettbewerb von Kplus sogar bei 75%.

Eine internationale Jury wird im Rahmen des Berlinale Industry Events Anfang März die besten Beiträge prämieren. Die Gläsernen Bären der Kinder- und der Jugendjury werden im Rahmen des Berlinale Summer Special im Juni vergeben, wo auch die Preise der internationalen Jury überreicht werden.

Generation Kplus: Auf der Brücke zu Neuland

Willensstarke Heldinnen geben in gleich sechs der insgesamt acht Filme des Wettbewerbs Generation Kplus den Ton an. Im koreanischen Debütfilm Jong chak yeok (Bis ans Ende der Welt) des Regieduos Kwon Min-pyo und Seo Hansol machen sich vier Schulfreundinnen, ausgerüstet mit analogen Fotokameras, zum Ende der Welt auf, um dabei den Anfang von etwas Neuem zu entdecken. Ihre Beobachtungen an der Schwelle vom Kind zum Teenager verdichtet der Film zu poetischen Momenten.

Beherzt stürzt sich im deutsch-polnisch-luxemburgischen Kinderfilm Mission Ulja Funk Barbara Kronenbergs Heldin ins Abenteuer. Das Weltall fasziniert die junge Forscherin viel mehr als ihre skurrile russlanddeutsche Familie und deren Religionsgemeinschaft. Das rasante Roadmovie ist aus der deutschen Initiative „Der besondere Kinderfilm“ hervorgegangen.

Witzig, phantasievoll und unerschrocken ist auch Nelly in Nelly Rapp – Monster Agent (Nelly Rapp – Monsteragentin) von Amanda Adolfsson. Ob sie die Welt vor Monstern, oder besser die Monster vor der Welt schützen muss, wird für Nelly zur großen Frage um Zugehörigkeit und wahre Freundschaft. Ein skandinavischer Film für die ganze Familie, dem gelingt, was vielen Generation-Filmen eigen ist: wahrhaftig und unterhaltsam zugleich zu sein.

Mehrere Filme, die leise in ihrer Tonalität und damit groß in ihrer Wirkung sind, porträtieren junge Menschen, wie sie Unbekanntes erkunden, und sensibilisieren so für eine geschärfte Form der Wahrnehmung und Auseinandersetzung.

Die argentinische Regisseurin Betania Cappato gibt in Una escuela en Cerro Hueso (Eine Schule in Cerro Hueso) der Entwicklung eines Mädchens mit Autismus-Spektrum-Diagnose einen filmischen Raum, der in seiner Feinfühligkeit der Protagonistin ebenbürtig ist.

Auch Reyboy, der philippinische Junge, der im Zentrum des Dokumentarfilms Last Days at Sea (Letzte Tage am Meer) steht, hat einen besonderen Sinn für die Schönheit der kleinen Dinge. Die Filmemacherin Venice Atienza taucht mit ihm tief in seine Welt ein, eine Welt, die sich durch einen bevorstehenden Abschied verändern wird. Am Strand, im Meer und unter dem Sternenhimmel denken sie zusammen darüber nach, was Heimat, Kindheit und den Sinn des Lebens ausmacht.

Einfühlungsvermögen und eine große Wärme zeichnet Hamy Ramezans Film Ensilumi (Erster Schnee) aus. Auch wenn der Asylablehnungsbescheid für seine Familie auf dem Tisch liegt, ist dies nicht nur die Fortsetzung eines Flüchtlingsdramas, sondern die Geschichte eines 13-jährigen Jungens, der versucht, das Beste aus dem Leben im Hier und Jetzt zu machen.

Wie es ist, ohne familiären Rückhalt und Bodenhaftung zu sich selbst finden zu müssen, macht die chinesische Regisseurin Han Shuai in Han Nan Xia Ri (Sommerflirren) spürbar. Wechselnde Erfahrungen von Gewalt, Trauer, Zärtlichkeit und ein schwerwiegendes Geheimnis prägen die Gefühlswelt der Protagonistin und die Ästhetik des Films.

Ihre Zugehörigkeit, Solidarität und das sichere Gefühl eines Zuhauses, stehen für die zwölfjährige Tekahentahkhwa, genannt Beans, im gleichnamigen Film auf dem Spiel. Die indigene Filmemacherin Tracey Deer hat als Kind selbst erlebt, wie die Souveränität ihrer Mohawk-First Nation People bedroht wurde. Ihr Spielfilm basiert auf diesen Erfahrungen und Archivmaterial aus der Oka-Krise der 1990er-Jahre in Québec.

Generation 14plus: Ins Unbekannte eintauchen

Die Regisseur*innen der sieben Filme des Wettbewerbs 14plus tauchen tief ein in die Lebenswelten junger Menschen - Entdeckungen für alle, die mehr als das Bekannte vom Kino erwarten.

Der bosnisch-kanadische Regisseur Igor Drljača (2019 mit Kameni govornici im Forum) zeichnet in Tabija (The White Fortress) ein Bild vom Leben eines jungen Mannes in Sarajevo in all seinen hellen und dunklen Facetten. Ein Film, der als Liebesgeschichte, als Mystery-Thriller, als Sozialdrama oder als Märchen gelesen werden kann, und dabei in seiner ganz eigenen, einnehmenden Atmosphäre weit über jedes Genre hinausweist.

Traumwandlerisch sicher auf dem schmalen Grat zwischen erlebter und vorgestellter Wirklichkeit balanciert der Debütfilm Stop-Zemlia der ukrainischen Regisseurin Kateryna Gornostai. Sie schafft eine solch intime Nähe zu einer Gruppe Jugendlicher, dass deren Lebensgefühl auf die Zuschauer*innen überspringt, unabhängig davon, wie lange die eigene Jugend schon zurückliegt.

Überwältigend ist auch die Lebensnähe, die Fred Baillif und seine Protagonist*innen im gemeinsam entwickelten Spielfilm La Mif (The Fam) kreieren. Komplex inszeniert Baillif das Zusammenspiel von jungen Frauen, die in einem Jugendheim eine neue Familie auf Zeit und damit ein Gefühl der Sicherheit finden. Welche Fürsorgepflicht und Verantwortung die Gesellschaft gegenüber jungen Menschen übernimmt, wird dort tagtäglich neu verhandelt.

Der schonungslosen Härte des Lebens und dem Kampf um Selbstbestimmung sind die Protagonist*innen vieler Generation-Filme ausgesetzt.

Fighter von Jéro Yun ist eine feinfühlige Annäherung an eine raue Welt. Der südkoreanische Regisseur stellt mit einer jungen, unbeugsamen Nordkoreanerin im Exil eine Außenseiterin in den Mittelpunkt seines Films und erkundet mit ihr die neuen Regeln in der Fremde.

In Ninjababy liegt der Konflikt der jungen Frau auf der Hand: Rakel ist im sechsten Monat schwanger, aber Mutter werden will sie nicht. Regisseurin Yngvild Sve Flikke schafft in einer Kombination aus Realfilm und animierten Elementen das Kunststück, ihre Heldin leichtfüßig durch ihr eigenes Lebenschaos zu bringen.

Das Verhältnis von Mensch und Tier steht im Zentrum des dänischen Dokumentarfilms From the Wild Sea von Robin Petré. Es ist die Kraft des Bildes, die dem Publikum die Auswirkungen von Klimawandel und menschlichen Eingriffen in die Natur zeigt: Ein 19 Meter langer Wal, der wie ein gestrandetes Schiff auf der Küste liegt, und eine um Luft ringende Robbe, die beatmet werden muss, sprechen Bände.

Was man sich nicht vorstellen kann, muss man eben zeichnen – das ist das Credo des amerikanischen Comicautors und Filmemachers Dash Shaw für seinen neuen Animationsfilm Cryptozoo. Wesen, die scheinbar nur in den Träumen von Menschen existieren, sind zur Jagd freigegeben und Shaw (2017 mit seinem Debüt My Entire Highschool Sinking into the Sea schon bei Generation 14plus vertreten) startet eine wilde Rettungsmission für sie und die Kraft der Imagination.

Die Generation Filme

*Weltpremiere zeigt an, dass dieser Film noch keinem Publikum vorgeführt wurde. Da er nur einem Fachpublikum (Industrie und Presse) als Online-Vorführung zugänglich gemacht wird, behält er seinen Status als Weltpremiere, bis er öffentlich in Kinos oder auf Festivals präsentiert wird.

*Internationale Premiere zeigt an, dass dieser Film noch nicht außerhalb seines Herkunftslandes vorgeführt wurde. Da er nur einem Fachpublikum (Industrie und Presse) als Online-Vorführung zugänglich gemacht wird, behält er seinen Status als Internationale Premiere, bis er öffentlich in Kinos oder auf Festivals präsentiert wird.

Generation Kplus

Beans
Kanada
von Tracey Deer
mit Kiawentiio, Rainbow Dickerson, Violah Beauvais, Paulina Alexis

Mit einem Schlag wird Rassismus grausame Realität im Leben der zwölfjährigen Beans, deren wirklicher Name Tekahentahkhwa ist. Die Community der Mohawk-First Nation People, der sie angehört, wird von Weißen verdrängt. Von ihrer Familie und älteren Jugendlichen lernt Beans für ihre eigenen Rechte und die ihrer Gemeinschaft zu kämpfen. Der Film basiert auf den Kindheitserinnerungen der Regisseurin an die Oka-Krise in Québec 1990.

Ensilumi (Erster Schnee)
Finnland
von Hamy Ramezan
mit Aran-Sina Keshvari, Shahab Hosseini, Shabnam Ghorbani, Kimiya Eskandari
*Internationale Premiere

Der Asylantrag der Familie Mehdipour ist abgelehnt worden, jederzeit können Ramin (13), seine kleine Schwester und die Eltern von den finnischen Behörden abgeschoben werden. Trotz ihrer prekären Situation als Geflüchtete ist ihr Alltag reich an liebevollen Familienritualen, Humor, und - bei Teenager Ramin - spannenden Entdeckungen auf dem Weg zum Erwachsenwerden.

Han Nan Xia Ri (Sommerflirren)
Volksrepublik China
von Han Shuai
mit Gong Beibi, Huang Tian, Zhang Xinyuan, Yan Xingyue
Debütfilm

Wie ein zarter Schleier hüllt sich Wehmut um Guos Gesicht. Den Sommer muss sie allein in Wuhan bei ihrer Tante verbringen, die in ärmlichen Verhältnissen lebt, während ihre Mutter ein schillerndes Leben in Shanghai führt. An der Schwelle vom Kind zum Teenager sind ein fürchterliches Geheimnis, die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit sowie die Angst verlassen zu werden, Guos ständige Begleiter.

Jong chak yeok (Bis ans Ende der Welt)
Republik Korea
von Kwon Min-pyo, Seo Hansol
mit Seol Si-yeon, Bae Yeon-woo, Park So-jung, Han Song-hee
*Internationale Premiere / Debütfilm

Was fotografiert man, wenn man ein Bild vom Ende der Welt machen soll? Vier Schulfreundinnen erkunden zusammen die unbekannten Ränder der Großstadt Seoul, ausgestattet mit einer alten, analogen Fotokamera und einem Film, der nur 27 Bilder hat. Die Aufgabe schärft ihren Blick auf Vertrautes und öffnet die Augen für Neues.

Last Days at Sea (Letzte Tage Am Meer)
Philippinen / Taiwan
von Venice Atienza
*Weltpremiere / Debütfilm / Dokumentarische Form

Reyboys Welt sind das funkelnde Meerwasser, die verborgenen Schätze an der langen Küste, der Geschmack von Honigreis. Die Filmemacherin begleitet den philippinischen Jungen an seinen letzten Tagen in seinem Fischerdorf am Meer, bevor für ihn das Leben an einem anderen Ort beginnen wird. Ein profunder Dialog in Gedanken und Bildern über die Schönheit der kleinen Dinge und das Abschiednehmen.

Mission Ulja Funk
Deutschland / Luxemburg / Polen
von Barbara Kronenberg
mit Romy Lou Janinhoff, Jonas Oeßel, Hildegard Schroedter, Luc Feit
*Weltpremiere / Debütfilm

Ulja (12) ist eine energische, schlaue Forscherin, die nie um einen guten Spruch verlegen ist. Die Ankunft des Asteroiden, den sie entdeckt hat, möchte sie nicht verpassen. Mit dem Leichenwagen ihrer Eltern, dem gleichaltrigen Henk als Fahrer und der russlanddeutschen Oma im Kofferraum geht’s in dem temporeichen Roadmovie Richtung Belarus - immer den Sternen nach.

Nelly Rapp – Monster Agent (Nelly Rapp - Monsteragentin)
Schweden
von Amanda Adolfsson
mit Matilda Gross, Lily Wahlsteen, Marianne Mörck, Johan Rheborg
*Internationale Premiere

Nelly möchte als Monsteragentin in die Fußstapfen ihrer Mutter treten. Als sie ihren Onkel Hannibal besucht, öffnet sich für sie die Tür zu einer verborgenen Parallelwelt voller Gespenster, Monster und Frankensteiner. Aber wer gilt eigentlich als Monster und auf welcher Seite reiht sich Nelly als Agentin ein? Der Film basiert auf der erfolgreichen schwedischen Kinderbuchreihe des Autors Martin Widmark.

Una escuela en Cerro Hueso (Eine Schule in Cerro Hueso)
Argentinien
von Betania Cappato
mit Mara Bestelli, Pablo Seijo, Clementina Folmer, Irene Zequin
*Weltpremiere

Nach zahlreichen Ablehnungen finden Emas Eltern endlich einen sicheren Ort für ihre Tochter, der eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert worden ist. In der liebevollen Gemeinschaft der neuen Grundschule, in der Kleinstadt am Fluss, kann die stille Beobachterin die Welt in ihrem ganz eigenen Tempo erkunden. Sachte folgt der Film Emas kleinen Schritten, die zu magisch-großen Momenten werden.

Generation 14plus

Cryptozoo
USA
von Dash Shaw
mit den Stimmen von Lake Bell, Michael Cera, Zoe Kazan, Louisa Krause, Angeliki Papoulia
*Internationale Premiere / Animation

In einer opulenten Phantasiewelt kämpfen Menschen um die Daseinsberechtigung bedrohter und bedrohlicher Kreaturen. Im Stil psychedelischer Underground-Comics gestaltet Filmemacher und Comic-Künstler Dash Shaw seinen Film als wilden Trip, bei dem es um Marginalisierung, Artenschutz und die Kraft der Imagination geht.

Fighter
Republik Korea
von Jéro Yun
mit Lim Seong-mi, Baek Seo-bin, Oh Kwang-rok, Lee Seung-yeon
*Internationale Premiere

Als Nordkoreanerin im Exil hat Jina keine andere Wahl als sich durchzuboxen. Mit sanfter Wucht und unnachgiebig beginnt sie sich gegen die alltäglichen Ungerechtigkeiten aufzulehnen, die sie als Außenseiterin aus einem verrufenen Land erlebt. Während sie sich an Härte gewöhnt hat, sind Gefühle wie Zärtlichkeit oder Geborgenheit neu für sie. Ihr persönlicher Kampf auf dem Weg zu Anerkennung geht weit über den Boxring hinaus.

From the Wild Sea
Dänemark
von Robin Petré
*Weltpremiere / Debütfilm / Dokumentarische Form

Die Folgen des Klimawandels auf Tiere werden immer extremer. Riesige Wale, die an der Küste stranden, Robben, die Plastikmüll im Körper haben, ölverschmierte Schwäne und Delphine, die von Schiffen gerammt worden sind, werden die Patienten von Tierrettungsteams. In dokumentarischer Form führt uns die Regisseurin Bilder vom kritischen Verhältnis zwischen Mensch und Tier vor Augen, die sich stärker als jede Erklärung einprägen.

La Mif (The Fam)
Schweiz
von Fred Baillif
mit Claudia Grob, Anaïs Uldry, Kassia Da Costa, Joyce Esther Ndayisenga, Charlie Areddy, Amélie Tonsi, Amandine Golay, Sara Tulu
*Weltpremiere

Im Grenzbereich zwischen Fiktion und dokumentarischer Form verwebt der Film in neun Episoden die Lebensgeschichten von jungen Frauen, die in ihrer eigenen Familie kein Zuhause mehr haben. Sie finden Zuflucht in einem Jugendheim auf Zeit, wo sie gemeinsam mit ihren Betreuer*innen eine neue Familie bilden. La Mif wird zum Refugium für verwundete Charaktere, die sich und andere nicht schonen.

Ninjababy
Norwegen
von Yngvild Sve Flikke
mit Kristine Kujath Thorp, Arthur Berning, Nader Khademi, Tora Dietrichson
*Internationale Premiere

Unbemerkt hat sich ein Kind in ihrem Bauch eingenistet und Rakel weiß eines ganz genau: Sie will es nicht. Die lebenshungrige junge Frau hat eine blühende Phantasie und überzeichnet ihren Alltag gerne. So macht sich das Ninjababy als Comicfigur in ihrem Leben breit und begleitet Rakel durch den Wahnsinn, den man Erwachsenwerden nennt.

Stop-Zemlia
Ukraine
von Kateryna Gornostai
mit Maria Fedorchenko, Arsenii Markov, Yana Isaienko, Oleksandr Ivanov
*Weltpremiere / Debütfilm

Mit Freund*innen abhängen, viel rauchen, Flaschen drehen und küssen, Fehler machen, spielen, sich verweigern, mit offenen Augen träumen – das Leben als Jugendliche*r kann überwältigend schön und schwierig zugleich sein. In einem Fluss aus inszenierten und dokumentarischen Elementen komponiert die ukrainische Regisseurin in ihrem Debüt ein tiefemotionales und vielschichtiges Portrait einer Generation.

Tabija (The White Fortress)
Kanada / Bosnien und Herzegowina
von Igor Drljača
mit Pavle Čemerikić, Sumeja Dardagan, Jasmin Geljo, Kerim Čutuna
*Weltpremiere

Was für die einen ein schönes Märchen sein könnte – Boy meets Girl – könnte für Faruk auch der Beginn eines Horrorfilms werden. Der junge Mann wird zerrieben zwischen der dunklen Welt seiner kriminellen Vettern in Sarajevo und der Entdeckung der Liebe. Bildgewaltig kontrastiert der Film erlebte und erträumte Härte und Zärtlichkeit.


Presseabteilung
8. Februar 2021