Constructed Futures: Haret Hreik

Das schiitisch dominierte Viertel Haret Hreik in Beirut beherbergt nach außen unsichtbar das Hauptquartier der Hisbollah-Partei. 2006 bombardierte die israelische Armee das Viertel, die Hisbollah baute es in der Folge rasch wieder auf. Dieses Wiederaufbauprojekt ist Teil eines kriegerischen Konflikts und geopolitischen Gefüges, in dem Architektur an der Herstellung von Raum, Landschaft und Erinnerung beteiligt ist.
Die Videoinstallation zeigt Büros, in denen der Wiederaufbau geplant und entworfen wurde, eine der wiederaufgebauten Wohnungen selbst sowie eine Mehrzweckhalle, in der regelmäßig die Sympathisanten der Hisbollah zusammenkommen, um Videoansprachen des Parteiführers Hassan Nasrallah beizuwohnen.
Was bedeutet es, wenn Neubauten sich ohne Risse und Brüche in die bestehende städtische Struktur und in individuelle Erinnerungen einfügen sollen? Wie wird die Interpretation des Widerstands durch die Hisbollah zum beherrschenden Projekt, das sich räumlich manifestiert? Was bedeutet das Bauen, das keinen Platz für Ruinen und Gedenken lässt, weil es in einer Logik kurzer Intervalle von Kriegslosigkeit denkt?
von Sandra Schäfer
mit Ibtissam Malak, Hassan el-Jeshi, Rahif Fayad
Deutschland 2017 Arabisch, Englisch 27’ Farbe

Mit

  • Ibtissam Malak
  • Hassan el-Jeshi
  • Rahif Fayad

Stab

Regie Sandra Schäfer
Kamera Sandra Schäfer
Montage Sandra Schäfer
Sound Design Martin Ehlers-Falkenberg
Ton Sandra Boutros
Production Manager Caroline Kirberg
Produzentinnen Sandra Schäfer, Ekaterina Degot

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Sandra Schäfer

Sandra Schäfer, geboren 1970 in Altenkirchen, Deutschland, ist Künstlerin und lebt in Berlin. In ihrer künstlerischen Arbeit untersucht sie die Produktion von städtischen und transregionalen Räumen, Geschichte und Bildpolitiken. Häufig entstehen ihre Arbeiten auf Grund von längeren Recherchen, in denen sie sich mit Prozessen des Wiederlesens und Neubewertens von Dokumenten, Bildern und räumlichen Narrativen beschäftigt. Ihre Arbeiten werden international in Ausstellungen gezeigt. Seit 2010 ist sie Mitglied des feministischen Filmverleihs Cinenova in London.

Filmografie

1996 Doch bin ich wirklich; Videoinstallation, 38 Min. 1997 England–Deutschland; Videoinstallation, 171 Min. 1998 Mensch, Tanja!; Videoinstallation, 30 Min. 1999 Kontaktfreudig, offen und gewandt im Umgang; Videoinstallation, 7 Min. 2000 Die unsichtbare Dienstleistung; Videoinstallation, 4 Min. 2001 A Country‘s New Dawn; 5 Min. 2004 The Making of a Demonstration; 10 Min. 2006 Traversée de la Mangrove; 38 Min. 2007 Passing the Rainbow; 71 Min. 2008 To Act in History; Videoinstallation, 21 Min. 2011 On the Set of 1978ff; Videoinstallation, 58 Min. 2013 Notes on Pasolini’s Form of a City. Sana’a, Sabaudia, Rome; Videoinstallation, 25 Min. 2014 Başakşehir: An Urban Model; Videoinstallation 2016 Mleeta; Videoinstallation, 12 Min., Forum Expanded 2016 2017 Constructed Futures: Haret Hreik

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2017