Trolösa

Faithless
Bergman (Erland Josephson), oder vielmehr: Bergmans Alter Ego, lauscht gerade Papagenos Auftrittslied aus der „Zauberflöte“, das aus einer Spieldose erklingt, als eine weibliche Figur (Lena Endre) hinter ihm erscheint. Die beiden einigen sich, dass die Frau Marianne Vogler heißen soll. Sie wird beschrieben als in höchstem Maße attraktiv, um die 40, Schauspielerin, glücklich verheiratet mit dem Dirigenten Markus (Thomas Hanzon), mit dem sie eine neunjährige Tochter hat, Isabelle. Bergman und Marianne wollen gemeinsam spielen und fantasieren, und so beginnt Marianne ihre Geschichte zu erzählen, die Geschichte ihrer Affäre mit dem Regisseur David (Krister Henriksson), einem engen Freund des Ehepaares, der wie Markus am Staatstheater arbeitet. Ihre „amour fou“ führt die Liebenden zunächst nach Paris. Sie hat für alle Beteiligten desaströse Konsequenzen.

Wie so viele Ingmar-Bergman-Filme geht TROLÖSA, entstanden nach einem Drehbuch von ihm, auf eigene Erlebnisse zurück. Die Regie vertraute er Liv Ullmann an, die in zahlreichen Bergman-Filmen mitspielte und mit TROLÖSA ihre vierte Spielfilmregie vorlegte. Ullmann inszeniert die Geschichte aus Mariannes Perspektive, teils in Form von Gesprächen zwischen Bergmans Alter Ego und dem Fantasiegebilde Marianne und teils als Spielszenen. Am Ende haben die Seitensprünge der Untreuen ihren Preis.
von Liv Ullmann
mit Lena Endre, Erland Josephson, Krister Henriksson
Schweden / Norwegen / Finnland / Italien / Deutschland 1999/2000 156’