Sois belle et tais-toi !

Be Pretty and Shut Up!
Delphine Seyrig stand in den 1960er- und 1970er-Jahren für die großen Namen des internationalen Kinos vor der Kamera. Mit dem Aufkommen der Videotechnik begann sie, zusammen mit der Filmemacherin und Aktivistin Carole Roussopoulos, eigene feministische Arbeiten zu realisieren. 1975/76 befragten die beiden 24 Kolleginnen in Frankreich und den USA – darunter Juliet Berto, Ellen Burstyn, Jane Fonda, Shirley MacLaine und Maria Schneider – nach ihren Erfahrungen als Frau im Filmbusiness.
Die Interviews mit den Schauspielerinnen sind ein erschütterndes Zeitzeugnis; sie ziehen eine ernüchternde Bilanz der Arbeit in einer Branche, die fleißig damit beschäftigt ist, die Maschinerie männlicher Phantasmen am Laufen zu halten. Seyrig fragt: „Wärst du als Mann auch Schauspieler geworden?“ oder „Hast du jemals eine Szene mit einer anderen Frau gespielt, in der die andere Frau nicht Konkurrentin war?“ und stößt damit einen Reflexionsprozess an. Erstaunlich sind dabei weniger die Antworten, die einen Mangel an differenzierten Rollen und angemessener Repräsentation beklagen, der heute keineswegs beseitigt ist, als vielmehr der Umstand, dass hier jemand zum ersten Mal die richtigen Fragen stellt.
von Delphine Seyrig
mit Juliet Berto, Jane Fonda, Maria Schneider, Ellen Burstyn, Barbara Steele, Telias Salvi, Anne Wiazemsky, Viva, Rose de Gregorio, Marie Dubois
Frankreich 1976 Französisch, Englisch 110’ Schwarz-Weiß Dokumentarische Form

Mit

  • Juliet Berto
  • Jane Fonda
  • Maria Schneider
  • Ellen Burstyn
  • Barbara Steele
  • Telias Salvi
  • Anne Wiazemsky
  • Viva
  • Rose de Gregorio
  • Marie Dubois

Stab

Regie Delphine Seyrig
Kamera Carole Roussopoulos
Montage Carole Roussopoulos, Ioana Wieder
Ton Carole Roussopoulos
Producer*in Delphine Seyrig

Delphine Seyrig

Geboren 1932 in Beirut, Libanon, wirkte als Darstellerin in den 1960er- und 1970er-Jahren in Filmen von Alain Resnais, François Truffaut, Luis Buñuel, Jacques Demy und Chantal Akerman mit. Anfang der 1970er-Jahre entdeckte sie im Umfeld von Carole Roussopoulos die Möglichkeiten der Arbeit mit Video; unter anderem drehte sie 1976 mit Roussopoulos den feministischen Film S.C.U.M. Manifesto. Gemeinsam mit Ioana Wieder und Carole Roussopoulos gründete sie 1982 das Centre audiovisuel Simone de Beauvoir, dessen Präsidentin sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1990 war.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2019