Djävulens öga

The Devil's Eye | Die Jungfrauenbrücke
DJÄVULENS ÖGA ist eine elegante Komödie, die aus einem witzigen Einfall geboren zu sein scheint: Am Anfang wird nämlich die Herkunft des Titels von einem angeblich irischen, tatsächlich jedoch von Bergman selbst erfundenen Sprichwort erklärt: „Die Keuschheit einer jungen Frau ist ein Gerstenkorn im Auge des Teufels.“ Satan (Stig Järrel) hat tatsächlich ein geschwollenes Auge, weil es ihn ärgert, dass die schöne Pfarrerstochter Britt-Marie (Bibi Andersson) jungfräulich in die Ehe gehen soll. Eine echte Schande, bekräftigen seine bösen Gehilfen Graf Armand de Rouchefoucauld und Marquis Giuseppe Maria de Macopanza. Wer könnte Abhilfe leisten? Nur Don Juan (Jarl Kulle), meint Satan. Er beschließt, den größten Verführer aller Zeiten auf die Erde zu schicken, um der Keuschheit Britt-Maries ein Ende zu bereiten. Auf dem Weg ins Pfarrhaus wird Don Juan von seinem Diener Pablo und einem Dämon in Mönchskutte als Aufpasser begleitet.

Bergman spielt mit den Klischees von Hölle, Dämonen und weiblicher Keuschheit, fügt eine rührende Verführungsszene zwischen Pablo und der Frau Pastor ein und lässt Don Juan sogar die Szene mit der steinernen Gestalt aus Mozarts Oper nacherzählen. DJÄVULENS ÖGA war der letzte Spielfilm Bergmans, den sein langjähriger Kameramann Gunnar Fischer filmte. Danach stand fast immer Sven Nykvist hinter der Kamera.
von Ingmar Bergman
mit Jarl Kulle, Bibi Andersson, Nils Poppe
Schweden 1959/60 87’