Viens je t’emmène

Nobody’s Hero
Die Nachricht von einem Terroranschlag im französischen Clermont-Ferrand überrascht Isadora und Médéric im Bett. Médéric, ein sympathischer, unauffälliger Mittdreißiger, hat sich Hals über Kopf in die ältere, verheiratete Sexarbeiterin Isadora verliebt. Doch jetzt endet ihr Liebesspiel im Hotel de France jäh. Die Stadt ist in Aufruhr. Sélim, ein junger arabischstämmiger Obdachloser, bekommt von Médéric Geld und Unterschlupf. Doch dann überkommt ihn der Verdacht, dass Sélim an dem Anschlag beteiligt gewesen sein könnte. Er ruft die Polizei. Isodoras Ehemann ist inzwischen auch aufgekreuzt und wird allmählich eifersüchtig. Das muntere, zuweilen turbulente Personenkarussell, das sich Regisseur Alain Guiraudie ausgedacht hat, beginnt sich zu drehen.
Zwischen Ernsthaftigkeit und satirischem Witz geht es um unmögliche Liebe, gesellschaftliche Paranoia und nachbarschaftliche Solidarität. Wunderbar beiläufig werden auch Themen wie Körperbilder, Alter, Religion und sexuelle Orientierungen verhandelt. Je mehr Akteure ins Spiel kommen, desto unvorhersehbarer und überraschender wird die Handlung, die den ungewöhnlichen Figuren immer mit viel Liebe begegnet und zuweilen auch absurde Töne anschlägt.
von Alain Guiraudie
mit Jean-Charles Clichet, Noémie Lvovsky, Iliès Kadri, Michel Masiero, Doria Tillier, Renaud Rutten, Philippe Fretun, Farida Rahouadj, Miveck Packa, Yves-Robert Viala
Frankreich 2022 Französisch 100’ Farbe

Mit

  • Jean-Charles Clichet (Médéric)
  • Noémie Lvovsky (Isadora)
  • Iliès Kadri (Sélim)
  • Michel Masiero (M. Coq)
  • Doria Tillier (Florence)
  • Renaud Rutten (Gérard)
  • Philippe Fretun (M. El Alaoui)
  • Farida Rahouadj (Mme El Alaoui)
  • Miveck Packa (Charlène)
  • Yves-Robert Viala (M. Renard)

Stab

Regie, Buch Alain Guiraudie
Kamera Hélène Louvart
Montage Jean-Christophe Hym
Musik Xavier Boussiron
Sound Design Nathalie Vidal
Ton Philippe Grivel
Production Design Emmanuelle Duplay
Kostüm Khadija Zeggaï
Maske Natali Tabareau-Vieuille
Casting Coralie Amedeo
Regieassistenz Guillaume Plumejeau
Produktionsleitung Damien Saussol
Produzent*in Charles Gillibert
Koproduktion Arte France Cinéma Paris
Auvergne-Rhône-Alpes Cinéma Villeurbane
Umédia Paris

Alain Guiraudie

Der Regisseur wurde 1964 als Sohn einer Bauernfamilie in Villefranche-de-Rouergue im Südwesten Frankreichs geboren, wo auch die meisten seiner Filme spielen. Für seinen bislang erfolgreichsten Film, L’inconnu du lac, erhielt er 2013 in Cannes den Regiepreis der Sektion „Un Certain Regard“ sowie die Queer Palm. Er ist auch als Schriftsteller tätig und veröffentlichte 2014 mit „Ici commence la nuit“ sein Romandebüt. Mit Rester vertical war er 2016 im Wettbewerb von Cannes zu Gast.

Filmografie

1990 Les héros sont immortels (Heroes Never Die); Kurzfilm 1994 Tout droit jusqu’au matin (Straight Ahead Until Morning); Kurzfilm 1997 La force des choses; Kurzfilm 2000 Du soleil pour les gueux (Sunshine for the Poor); Mittellanger Film 2001 Ce vieux rêve qui bouge (That Old Dream That Moves); Mittellanger Film 2003 Pas de repos pour les braves (No Rest for the Brave) 2005 Voici venu le temps (Time Has Come) 2009 Le roi de l’évasion (The King of Escape) 2013 L’inconnu du lac (Stranger by the Lake) 2016 Rester vertical (Staying Vertical) 2022 Viens je t’emmène (Nobody’s Hero)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022