The Roads Not Taken

Leo liegt im Bett. Er ist verwirrt, verliert sich in Gedanken. Die Menschen um ihn herum nehmen ihn nicht mehr für voll. Seine Tochter Molly begleitet ihn, liebevoll und aufopfernd, wie man so sagt, durch New York. Obwohl ihr Job auf der Kippe steht, hält sie zu diesem geistig zerrütteten Menschen, der ihren Namen nicht mehr kennt, aber im Kopf Zeit(en) und Parallelentwürfe seines Lebens durchwandert. Eines Lebens als Mann. Leo mit Dolores in Mexiko: Szenen einer Ehe aus Leidenschaft. Leo als einsamer Schriftsteller auf einer griechischen Insel. Begegnungen, die ihn zu unliebsamen Wahrheiten führen – und zurück zu Molly. Ungeachtet des radikalen Ansatzes in ihren feministischen Filmen (The Gold Diggers, Orlando) hat sich Sally Potter immer auch mit der Koexistenz von Frauen und Männern beschäftigt. In ihrem aktuellen Werk hebt sie dieses Thema auf eine neue Ebene. Der Film erkundet die verschiedenen Leben, die ein Mann in sich trägt, auch und gerade zu einer Zeit, in der ihm die Realität zu entgleiten droht. Dabei ist es die bedingungslose Liebe seiner Tochter, die die Fäden von Leos halluzinatorischen Trips zusammenhält.
von Sally Potter
mit Javier Bardem, Elle Fanning, Salma Hayek, Laura Linney
Vereinigtes Königreich 2020 Englisch 85’ Farbe

Mit

  • Javier Bardem (Leo)
  • Elle Fanning (Molly)
  • Salma Hayek (Dolores)
  • Laura Linney (Rita)

Stab

Regie, Buch Sally Potter
Kamera Robbie Ryan
Montage Emilie Orsini, Sally Potter, Jason Rayton
Musik Sally Potter
Ton Yves-Marie Omnes
Production Design Carlos Conti
Kostüm Catherine George
Maske Naomi Donne
Regieassistenz Adam Lock
Casting Irene Lamb, Heidi Levitt
Produzent*in Christopher Sheppard

Produktion

Adventure Pictures

Sally Potter

Die in London geborene Filmemacherin drehte ihren ersten Film als 14-Jährige auf 8mm. Erste experimentelle Kurzfilme folgten, ab 1969 war sie auch als Performerin, Choreografin, Tänzerin und Musikerin künstlerisch tätig. Der internationale Durchbruch als Regisseurin gelang ihr 1992 mit der für einen Oscar nominierten Verfilmung von Virginia Woolfs Roman „Orlando“. Mit den Filmen The Gold Diggers, The London Story, Yes, Rage und The Party war sie Gast der Berlinale.

Filmografie

1969 Jerk; Kurzfilm · Jerk; Kurzfilm 1970 Play; Kurzfilm · Play; Kurzfilm 1971 Hors d’oeuvres; Kurzfilm · Hors d’oeuvres; Kurzfilm 1979 Thriller · Thriller 1983 The Gold Diggers · The Gold Diggers 1986 The London Story; Kurzfilm · The London Story; Kurzfilm 1987 Tears, Laughter, Fears and Rage; TV-Serie · Tears, Laughter, Fears and Rage; TV-Serie 1988 I Am an Ox, I Am a Horse, I Am a Man, I Am a Woman; Dokumentarfilm · Women Filmmakers in Russia; Dokumentarfilm 1992 Orlando · Orlando 1996 The Tango Lesson (Tango-Fieber) · The Tango Lesson (Tango-Fieber) 2000 The Man Who Cried (In stürmischen Zeiten) · The Man Who Cried (In stürmischen Zeiten) 2004 Yes · Yes 2009 Rage · Rage 2012 Ginger & Rosa · Ginger & Rosa 2017 The Party · The Party 2020 The Roads Not Taken

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020