Ieşirea trenurilor din gară

The Exit of the Trains
Am 29. Juni 1941 wurden die jüdischen Bewohner*innen der Stadt Iasi zusammengetrieben und verprügelt, Geschäfte und Wohnungen geplündert, die meisten Männer erschossen oder in Züge gepfercht, in denen sie später erstickten. Am Pogrom beteiligten sich Deutsche, die überwiegende Zahl der Täter waren rumänische Polizisten, Militärs und Zivilisten. Wie kann ein Film mit diesem Verbrechen umgehen? Radu Jude und Adrian Cioflâncă wählen ein radikales, reduziertes Verfahren: Ihr Film nennt die Namen der Toten von A bis Z, illustriert dies mit Fotos aus Pässen und Familienalben, aus dem Off hört man erstaunlich nüchterne Erklärungen. Wiederholung, Anhäufung, Variation machen das Ausmaß der Gräuel nachvollziehbar, lassen Nuancen erkennen und geben der Zahl der Toten – 13.000 – eine konkrete Gestalt, bis am Ende, nach etwa zweieinhalb Stunden, noch einmal ganz andere Bildregister gezogen werden.
von Radu Jude, Adrian Cioflâncă Rumänien 2020 Rumänisch 175’ Dokumentarische Form

Stab

Regie, Buch Radu Jude, Adrian Cioflâncă
Kamera Marius Panduru
Montage Cătălin Cristuțiu
Sound Design Dana Bunescu
Ton Dana Bunescu
Regieassistenz Vasile Todinca
Producer*innen Ada Solomon
Produzent*innen Carla Fotea, Radu Jude
Koproduktion nomada.solo Bukarest, Rumänien

Produktion

microFilm

Radu Jude

Geboren 1977 in Bukarest, Rumänien. Nach seinem Filmstudium an der Bukarester Media University arbeitete er zunächst als Regieassistent, bevor er 2006 seinen ersten Kurzfilm drehte. Sein Langfilmdebüt, The Happiest Girl in the World (Forum 2009), fand weltweit Anerkennung. Für Aferim! wurde er auf der Berlinale 2015 mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet. Seine Filme Uppercase Print und The Exit of the Trains wurden 2020 bei Berlinale Forum uraufgeführt. 2021 gewann er mit Bad Luck Banging or Loony Porn den Goldenen Bären und war mit Kurzfilmen in Locarno und Venedig vertreten.

Filmografie

2006 Lampa cu caciula (The Tube with a Hat); Kurzfilm 2007 Dimineața (In the Morning); Kurzfilm 2009 Cea mai fericită fată din lume (The Happiest Girl in the World) 2011 Film pentru prieteni (A Film for Friends) 2012 Toată lumea din familia noastra (Everybody in Our Family) 2015 Aferim! 2016 Inimi cicatrizate (Scarred Hearts) 2017 Țara moartă (The Dead Nation) 2018 Îmi este indiferent dacă în istorie vom intra ca barbari (I Do Not Care If We Go Down in History as Barbarians) 2020 Uppercase Print · Ieşirea trenurilor din gară (The Exit of the Trains); Koregie: A. Cioflâncă 2021 Babardeală cu bucluc sau porno balamuc (Bad Luck Banging or Loony Porn) · Caricaturana; Kurzfilm · Plastic Semiotic (Semiotic Plastic); Kurzfilm 2022 Amintiri de pe Frontul de Est (Memories from the Eastern Front); Kurzfilm, Koregie: A. Cioflâncă

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022

Adrian Cioflâncă

1974 im rumänischen Piatra Neamt geboren. Als Historiker beschäftigt sich Cioflâncă vor allem mit dem Holocaust, dem Kommunismus sowie Formen von politischer Gewalt. Er ist Direktor des Wilhelm Filderman Center for the Study of Jewish History in Rumänien und war als Berater für verschiedene Film- und Theaterproduktionen tätig. Sein Film The Exit of the Trains feierte 2020 Weltpremiere auf der Berlinale. Wie auch Amintiri de pe Frontul de Est drehte er ihn in Kooperation mit dem rumänischen Regisseur Radu Jude.

Filmografie

2020 Ieșirea trenurilor din gară (The Exit of the Trains); Koregie: Radu Jude 2022 Amintiri de pe Frontul de Est (Memories from the Eastern Front); Kurzfilm, Koregie: Radu Jude

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022