Die junge Pat hat sich in den Verehrer ihrer älteren Schwester Grace verliebt, den soliden Geschäftsmann Tony. Als Grace im Yacht-Club einen Flirt mit dem Playboy Billy Caldwell beginnt und dies zur Entfremdung des Paares führt, sieht Pat ihre Chance gekommen. Auf Tonys Rat hin, eine ‚Persönlichkeit‘ zu entwickeln, schafft sie sich Sammlungen geflügelter Worte an, aus denen sie fortlaufend zitiert – was aber nur dazu führt, dass die Familienmitglieder sie für verrückt halten. Erst als sie Tonys Eifersucht weckt, entdeckt auch er seine Gefühle für Pat … Die rasante Boulevardkomödie bildet den passenden Rahmen für Marion Davies’ exaltierte Komik. Als jugendlicher ‚Flapper‘ profiliert sie sich in drolligen Pantomimen und chaplinesken Extempores. Ihre Wandlungsfähigkeit beweist sie mit parodistischen Imitationen der Hollywood-Diven Mae Murray, Lillian Gish und Pola Negri, deren veralteten Tragödienstil sie gekonnt karikiert. Der von Marion Davies’ Gönner, dem Pressemagnaten William Randolph Hearst, finanzierte Film war der erste von dreien, die King Vidor mit ihr drehte. Neben Show People wird The Patsy heute zu ihren gelungensten Leinwandauftritten gerechnet.
von King Vidor
mit Marion Davies, Marie Dressler, Lawrence Gray, Orville Caldwell, Dell Henderson, Jane Winton
USA 1928 englische Zwischentitel 84’ Schwarz-Weiß

Mit

  • Marion Davies
  • Marie Dressler
  • Lawrence Gray
  • Orville Caldwell
  • Dell Henderson
  • Jane Winton

Stab

Regie King Vidor
Buch Agnes Christine Johnston
Story Barry Connors The Patsy (1925)
Kamera John F. Seitz
Montage Hugh Wynn
Ausstattung Cedric Gibbons
Kostüm Gilbert Clark

Produktion

Metro-Goldwyn-Mayer Corp. (Loew’s, Inc.) (A King Vidor Production. A Marion Davies Production)

Zusatzinformationen

Kopie: Courtesy of Photoplay Productions, London, © 2005 Photoplay Productions

King Vidor

King Vidor wurde 1894 in Galveston, Texas geboren und starb 1982 in Paso Robles, Kalifornien. Ab 1913 Arbeit im lokalen Nickelodeon als Filmvorführer; als Jugendlicher erste Aktualitätenfilme; 1919 erster abendfüllender Spielfilm. 1925 Durchbruch mit dem pazifistischen Kriegsfilm The Big Parade. Vidor wird zum erfolgreichen Stummfilmregisseur mit humanistischer Vision und bleibt seinem Interesse an sozialen Fragen und technischer Innovation beim Wechsel zum Tonfilm treu. Bis 1959 dreht er 54 Spielfilme verschiedenster Genres: Western, Melodrama, Kostümfilm, Komödie und sogar einen Antikfilm.

Filmografie (Auswahl)

1919 The Turn in the Road; Lost film 1925 The Big Parade (Die große Parade) 1928 The Crowd (Ein Mensch der Masse) 1929 Hallelujah 1934 Our Daily Bread (Der letzte Alarm) 1938 The Citadel 1940 Northwest Passage (Nordwest-Passage) 1947 Duel in the Sun (Duell in der Sonne) 1949 The Fountainhead (Ein Mann wie Sprengstoff) 1956 War and Peace (Krieg und Frieden) 1959 Solomon and Sheba (Salomon und die Königin von Saba)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020