The Crowd

Ein Mensch der Masse
John Sims, geboren am 4. Juli 1900, hat eine große Zukunft vor sich – jedenfalls glaubt das sein Vater bei seiner Geburt. Doch tatsächlich führt John das ganz gewöhnliche Leben eines Angestellten in einem New Yorker Großraumbüro: Er lernt Mary kennen, die beiden heiraten und bekommen zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen. Während andere Karriere machen, geht es für John aber nicht voran. Als das Schicksal zuschlägt und die Tochter tödlich verunglückt, gerät er vollends aus dem Tritt … Das in The Big Parade bekundete Interesse am Leben des ‚einfachen Mannes‘ richtet sich in King Vidors zweitem großen Meisterwerk auf den zivilen Überlebenskampf. Dem Moloch Großstadt ausgeliefert, findet der Protagonist einmal mehr nur in der Natur seinen Frieden. Was in Bardelys the Magnificent die Kahnfahrt und in La Bohème ein Picknick am Weiher waren, werden für die Sims die Niagara-Fälle: eine Gegenwelt, hier zur Norm der Büro- und Gebärfabriken. Berühmt ist die Kamerafahrt entlang einer Wolkenkratzerfassade und fast übergangslos hinein in Johns überdimensionierten Arbeitssaal. In den New Yorker Straßenschluchten teils mit verdeckter Kamera gedreht, nahm The Crowd den Neorealismus der 1940er-Jahre vorweg.
von King Vidor
mit Eleanor Boardman, James Murray, Bert Roach, Estelle Clark, Daniel G. Tomlinson, Dell Henderson, Lucy Beaumont, Freddie Burke Frederick, Alice Mildred Puter
USA 1928 englische Zwischentitel 102’ Schwarz-Weiß

Mit

  • Eleanor Boardman
  • James Murray
  • Bert Roach
  • Estelle Clark
  • Daniel G. Tomlinson
  • Dell Henderson
  • Lucy Beaumont
  • Freddie Burke Frederick
  • Alice Mildred Puter

Stab

Regie King Vidor
Buch King Vidor, John V. A. Weaver
Story King Vidor
Kamera Henry Sharp
Montage Hugh Wynn
Ausstattung Cedric Gibbons, A. Arnold Gillespie
Kostüm André-ani

Produktion

Metro-Goldwyn-Mayer Corp. (Loew’s, Inc.) (King Vidor’s production)

Zusatzinformationen

Kopie: Warner Bros. Pictures Germany, Hamburg

King Vidor

King Vidor wurde 1894 in Galveston, Texas geboren und starb 1982 in Paso Robles, Kalifornien. Ab 1913 Arbeit im lokalen Nickelodeon als Filmvorführer; als Jugendlicher erste Aktualitätenfilme; 1919 erster abendfüllender Spielfilm. 1925 Durchbruch mit dem pazifistischen Kriegsfilm The Big Parade. Vidor wird zum erfolgreichen Stummfilmregisseur mit humanistischer Vision und bleibt seinem Interesse an sozialen Fragen und technischer Innovation beim Wechsel zum Tonfilm treu. Bis 1959 dreht er 54 Spielfilme verschiedenster Genres: Western, Melodrama, Kostümfilm, Komödie und sogar einen Antikfilm.

Filmografie (Auswahl)

1919 The Turn in the Road; Lost film 1925 The Big Parade (Die große Parade) 1928 The Crowd (Ein Mensch der Masse) 1929 Hallelujah 1934 Our Daily Bread (Der letzte Alarm) 1938 The Citadel 1940 Northwest Passage (Nordwest-Passage) 1947 Duel in the Sun (Duell in der Sonne) 1949 The Fountainhead (Ein Mann wie Sprengstoff) 1956 War and Peace (Krieg und Frieden) 1959 Solomon and Sheba (Salomon und die Königin von Saba)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020