FAQs Dialog & Austausch
Fragen & Antworten zu einem respektvollen und offenen Dialog bei der Berlinale
Mit der Berlinale 2025 laden wir alle unsere Gäste, Filmteams und unser Publikum ein, sich an einem Austausch auch über komplexe und manchmal herausfordernde Themen zu beteiligen. Auf dieser Seite finden Sie zentrale Elemente, die uns für einen offenen, pluralistischen und respektvollen Dialog wichtig sind. Da einige der genannten Themen Gegenstand unseres kontinuierlichen Austauschs, Lernprozesses und damit auch der Weiterentwicklung unserer Positionen als Festival sind, laden wir Sie ein, diese Seite regelmäßig zu besuchen.
Alle unsere Gäste haben im Rahmen der Gesetze das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dabei wollen wir ein Umfeld schaffen, in dem wir einander zuhören und voneinander lernen können, und wünschen uns einen respektvollen Dialog und eine gewisse kulturelle Sensibilität. Wir setzen uns auch für das Recht unserer Filmemacher*innen ein, über die Impulse ihrer Arbeit und über ihre Erfahrungen mit der Welt zu sprechen. Diese unterschiedlichen Sichtweisen, auch wenn sie zu Spannungen oder Kontroversen führen, sind bei der Berlinale willkommen. Wir bitten unsere Gäste jedoch auch um Verständnis, wenn andere Menschen ihre Äußerungen, die unter dem Schutz der Meinungsfreiheit stehen, nicht teilen. Auch das ist Meinungsfreiheit.
Deutschland hat ein sehr weitreichendes Recht auf freie Meinungsäußerung, das nur dort seine Grenzen findet, wo es die Rechte anderer verletzt, diskriminierend wird oder gegen die öffentliche Ordnung und Sicherheit verstößt. Die Berlinale wird die Meinungsfreiheit schützen und sich dafür einsetzen, dass die persönlichen Meinungsäußerungen der nationalen und internationalen Gäste durch dieses Recht geschützt sind und bleiben.
Es gibt in Deutschland viele unterschiedliche Sichtweisen auf die letztjährige Preisverleihung, die nicht in eine einzige Perspektive zusammengefasst werden können. Als neue Leitung haben wir die Aufarbeitung sehr ernst genommen und einen weitreichenden Dialog geführt. Wir haben verstanden, dass sich viele eher über eine wahrgenommene Einseitigkeit geärgert haben, und weniger über einzelne Äußerungen von Filmschaffenden. Letztlich liegt es in der Verantwortung der Berlinale - und nicht in der einzelner Filme oder von Filmschaffenden - eine Ausgewogenheit innerhalb des Festivals herzustellen und unterschiedlichen Perspektiven Raum zu geben. In Vorbereitung auf das neue Festival haben wir hierfür auch an unserem Moderator*innen-Trainings und unseren Rahmenbedingungen für einen respektvollen und sicheren Austausch gearbeitet.
Die „Antisemitismus-Resolution“ ist kein rechtsverbindliches Dokument und hat daher keinen Einfluss auf die Durchführung der Berlinale. Sie enthält wichtige Aspekte im Hinblick auf die Warnung vor wachsendem Antisemitismus in Deutschland und international. Wir teilen mit anderen Menschen in Deutschland die Meinung, dass andere Aspekte der Resolution, würden sie rechtlich durchgesetzt, in die Grundrechte der Kunst- und Meinungsfreiheit eingriffen. Wir sind auch nicht einverstanden mit der pauschalen Einstufung der Berlinale 2024 in der Resolution als „antisemitisch“. Die Berlinale hat keinerlei Toleranz für Antisemitismus.
Nein, das stimmt nicht. Die Berlinale hat ihre Akkreditierungs- und Gästerichtlinien in dieser Hinsicht nicht geändert. Im Herbst 2024 sind wir auf eine Unklarheit in der allgemeinen Hausordnung unserer Dachorganisation, der KBB, aufmerksam geworden, die Gegenstand von Diskussionen in den sozialen Medien war. Wir unterstützen das Interesse unserer Gäste und Filmschaffenden an präzisen Informationen und baten umgehend um eine klarstellende Änderung, die auch umgesetzt wurde. Der fragliche Absatz bezog sich ausschließlich auf eine in Deutschland übliche gesetzliche Regelung bezüglich des Tragens und Zeigens verbotener und nachweislich strafbarer Symbole und Zeichen, wie z.B. dem Hakenkreuz. Das Tragen oder Zeigen anderer Zeichen und Symbole nationaler, politischer oder solidarischer Art (z.B. eine Anstecknadel mit einer Wassermelone, eine Keffiyeh usw.) ist nicht verboten und wird in vollem Umfang durch die freie Meinungsäußerung gedeckt.
Die Berlinale ist als öffentliche Veranstaltung an das deutsche Recht gebunden, und die Meinungs- und Redefreiheit ist in Deutschland sehr weit gefasst.
Als Festivalteam empfinden wir großes Mitgefühl für Menschen, die sich durch die Sprache ausgeschlossen fühlen. Wir hoffen aufrichtig, Räume zu schaffen, in denen jeder das Gefühl hat, am Dialog teilnehmen zu können. Die meisten Äußerungen, die sich auf den Konflikt in Israel und Gaza beziehen, gelten als persönliche Meinungsäußerung und sind deshalb gesetzlich geschützt. Der Ausspruch „From the River to the Sea" (Vom Fluss zum Meer) erfordert jedoch besondere Sensibilität, und es hat Fälle gegeben, in denen er im Bundesland Berlin bereits Gegenstand von Strafverfahren war.
Generell ist es in Deutschland so, dass ein bestimmter Sprachgebrauch aufgrund des Holocaust und der Gedenk- und Versöhnungskultur des Landes eine besondere kulturelle Bedeutung haben kann. Das heißt nicht, dass wir den Dialog über bestimmte Themenkomplexe vermeiden, mehr Sprachsensibilität kann jedoch zu mehr Verständigung führen.
In diesem Zusammenhang lesen Sie gerne auch die Berlinale Note von Tricia Tuttle zu Meinungsfreiheit, Brave Spaces und Film
Weitere Informationen für einen sicheren Aufenthalt
Es ist uns wichtig, das Festival barrierefrei zu gestalten und alle einzubeziehen. Für diejenigen, die Assistenz oder Hilfe benötigen, steht diese zur Verfügung. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Inklusionsseite der Berlinale.
Respektvoller Dialog ist in unseren digitalen Räumen und Diensten zentral. Mit unserer Social-Media-Netiquette unterstützen wir diesen.
Der Schutz vor Diskriminierung ist wichtig, um Räume für respektvolle Interaktion und Dialog zu unterstützen. Weitere Informationen zum Themenbereich finden sie auf unserer Seite Hinweise zur Antidiskriminierung.
Wenn Sie weitere Fragen haben, finden Sie unsere Kontakte hier.
Ein gemeinsames Verständnis für den Festivalbesuch und den Umgang miteinander bieten die KBB Hausordnung. Die Regeln gewährleisten gegenseitigen Respekt.
Kontakt Anti-Diskriminierung
Sollten Sie im Zusammenhang mit der Berlinale Diskriminierung erfahren oder beobachtet haben, können Sie sich ganzjährig an die Adresse wenden, um den Vorfall zu melden.