Kara Kafa

Black Head
Der türkische Metallarbeiter Cafer holt seine Familie aus dem Dorf nach Deutschland. Er ist überzeugt, dass Deutschland das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist und die Familie aus der Armut gerettet wird. Das neue Leben bringt jedoch viele Schwierigkeiten und Unerwartetes – seine Frau engagiert sich in der Frauenbewegung und verändert sich durch den Einfluss befreundeter Genoss*innen äußerlich und mental, der ältere Sohn ist einsam und will nicht in die Schule, die Tochter muss zu Hause bleiben und sich um ihren neugeborenen Bruder kümmern. Mit seinem linken, politischen Blick auf die Arbeitsmigration hebt Kara Kafa sich von vielen anderen Beispielen des deutsch-türkischen Kinos ab. Nach seiner Fertigstellung 1980 verbot das damalige Zensurkomitee in der Türkei den Film: Er verletze „die Ehre Deutschlands, der befreundeten Nation“. Gegen den Regisseur Korhan Yurtsever wurde wegen des Films Anklage erhoben, er floh nach Berlin, wo er einige Jahre im Exil lebte. Die Originalnegative, die von den türkischen Behörden nicht beschlagnahmt werden konnten, sind letztes Jahr überraschenderweise aufgetaucht und dienten als Grundlage für diese Restaurierung.
von Korhan Yurtsever
mit Betül Aşçıoğlu, Savaş Yurttaş, Cüneyt Kaymak, Özlem Güler, Macit Flordun, Gülsen Tuncer, Ercan Demirel, Bülent Oran, Wolfgang Esch, Bahri Ateş
Türkei 1979 Türkisch, Deutsch 82’ Farbe

Mit

  • Betül Aşçıoğlu
  • Savaş Yurttaş
  • Cüneyt Kaymak
  • Özlem Güler
  • Macit Flordun
  • Gülsen Tuncer
  • Ercan Demirel
  • Bülent Oran
  • Wolfgang Esch
  • Bahri Ateş

Stab

Regie Korhan Yurtsever
Buch Bülent Oran, Levent Ersin, Zehra İpşiroğlu, Korhan Yurtsever
Kamera George Becker, Muzaffer Turan, Salih Dikişçi
Montage Korhan Yurtsever
Ton Kutay Derin
Produzent*in Korhan Yurtsever

Produktion

Korhan Film

Zusatzinformationen

Digitale Restaurierung des Arsenal – Institut für Film und Videokunst in Kooperation mit bi’bak / Sinema Transtopia (2021–22)

Korhan Yurtsever

Geboren 1947 in Istanbul, Türkei. Sein erster Film Fıratın Cinleri (1978) gewann mehrere Preise. Nach einer persönlichen Einladung des damaligen Berliner Bürgermeisters drehte Korhan Yurtsever Kara Kafa in Berlin, im Ruhrgebiet und in der Türkei. Nach dem Verbot des Films lebte er für einige Jahre in Deutschland und kehrte später in die Türkei zurück, wo er weiter als Regisseur tätig ist.

Filmografie

1978 Fıratın Cinleri (The Bad Spirits of the Euphrates); 68 Min. 1979 Kara Kafa; 82 Min. 1988 Zincir; 90 Min. 2015 Koyverdin Gittin Beni (You Left Me Desperate); 132 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2023