L'empire de la perfection

In the Realm of Perfection
Szenen eines schwarzweißen Lehrfilms über Tennis. Der Kommentar erklärt, dass die Spieler fälschlicherweise davon ausgingen, dass ihre Trockendemonstrationen den Bewegungen im Match entsprächen. Diese Beobachtung und Jean-Luc Godards Zitat „Das Kino lügt, der Sport nicht“ aus einem Interview mit der Sportzeitung „L’Équipe“, sind Ausgangspunkt für eine Studie über Körper und Bewegung, Tennis und Kino im Spiegel der analogen Technik.
Es beginnt mit dem Besuch im nationalen Sportarchiv, in dem Zelluloidschätze begraben liegen. 16-mm-Filme über die Auftritte des Linkshänders John McEnroe im Stadion Roland Garros. In Zeitlupe und aus verschiedenen Perspektiven sieht man seinen sich nach hinten krümmenden Rücken, seine eigenwillige Fußstellung beim Aufschlag. Dann wird in Realzeit das kraftvolle Ergebnis dieser Bewegung demonstriert. Musik verwandelt wiederum einzelne Szenen in Rockopern oder auch in Italo-Western von epischer Länge. Geht es beim Tennis nicht darum, zum Regisseur des eigenen Spiels zu werden? John McEnroe spielte gegen seine legendären Wutausbrüche an und überspielte sie zugleich. In Großaufnahmen erlebt man eine einsame Spielerpersönlichkeit, die ganz bei sich ist.
von Julien Faraut
mit Mathieu Amalric
Frankreich 2018 Französisch, Englisch 95’ Farbe & Schwarz-Weiß Dokumentarische Form

Mit

  • Mathieu Amalric (Sprecher)

Stab

Regie, Buch Julien Faraut
Kamera Julien Faraut
Montage Andrei Bogdanov
Musik Serge Teyssot-Gay
Sound Design Léon Rousseau
Produzent*in William Jéhannin

Produktion

Ufo Production

Julien Faraut

Geboren 1978 in Colombes, Frankreich. Er studierte Geschichte und ist seit 15 Jahren am Institut national du sport (INSEP) in Paris tätig, wo er eine Sammlung von 16-mm-Filmen betreut. Diese hat Faraut als Grundlage für eine Reihe von eigenen Filmen verwendet, in denen er die Themen Sport, Kino und Kunst miteinander verbindet.

Filmografie (Auswahl)

2004 Paris jeux t’aime; 60 Min. 2006 La Creative du vide; 10 Min. 2007 Perspectives rugbystiques; 10 Min., Installation 2008 Apparations; 10 Min. 2009 Une seule fois; 26 Min. 2010 Phrases d’armes; 20 Min. 2011 Tableaux noir écran lumineux; 5 Min. 2013 Regard neuf sur Olympia 52; 80 Min. 2014 Entrainement; 7 Min. 2015 JJBallet; 8 Min. 2018 L’empire de la perfection

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018