Viaje a los Pueblos Fumigados

A Journey to the Fumigated Towns | Reise in die vergifteten Dörfer
Es sind erschreckende Bilder, die Fernando E. Solanas an den Beginn seines Films stellt: In Nordargentinien, in der Provinz Salta, werden jahrhundertealte Wälder gerodet, um riesigen Sojaplantagen zu weichen. Indigene Bauern vertreibt man aus ihren Dörfern, auch die privatisierten Zufahrtstraßen dürfen sie nicht mehr benutzen. Pflanzengifte werden versprüht, Krankheiten breiten sich aus. Für den Altmeister des investigativen Dokumentarfilms sind diese Aufnahmen der Ausgangspunkt eines zornigen Pamphlets gegen staatlich sanktionierte ökologische Verbrechen der industriellen Landwirtschaft und deren Folgen. Solanas untersucht die sozialen Konsequenzen der Monokultur wie auch der unkontrollierten Verwendung von Herbiziden und anderen chemischen Substanzen. Er zeigt, dass toxische Gifte, die über Feldern ausgebracht werden, bereits verheerenden Einfluss auf die Entwicklung von Embryonen haben. Und er macht die Probe aufs Exempel: Wie stark vergiftet ist das eigene Blut? Zugleich fragt er nach Möglichkeiten eines Ausbruchs aus dem Teufelskreis – aus einem korrupten System, in dem Konsumenten getäuscht und Kontrollen ausgeschaltet werden. Haben ökologische Alternativen eine Chance?
von Fernando E. Solanas Argentinien 2017 Spanisch 97’ Farbe Dokumentarische Form

Stab

Regie, Buch Fernando E. Solanas
Kamera Nicolás Sulcic, Fernando E. Solanas
Montage Juan Carlos Macías, Alberto Ponce, Nicolás Sulcic, Fernando E. Solanas
Musik Mauro Lázzaro
Ton Tomás Bauer
Regieassistenz Nicolás Sulcic
Produzent*in Fernando E. Solanas
Ausführende Produzentin Victoria Solanas

Produktion

Cinesur

Fernando E. Solanas

Der Regisseur und Drehbuchautor, geboren 1936 in Argentinien, studierte Theater, Musik und Jura. Zwischen 1966 und 1968 arbeitete er an einer dokumentarischen Trilogie mit dem Titel „The Hour of the Furnaces“, die in über 70 Ländern gezeigt wurde. 1976 ging er nach Todesdrohungen ins Exil nach Paris, kehrte aber 1983 nach Buenos Aires zurück. Für seine Filmo Tangos, el exilio de Gardel, Sur, El viaje und La nube erhielt er weltweit Preise. 2004 wurde er mit dem Goldenen Bär für sein Lebenswerk geehrt. 2002 begann er einen dokumentarischen Zyklus, der mit Viaje a los Pueblos Fumigados schließt.

Filmografie

1968 La hora de los Hornos (The Hour of the Furnaces); Dokumentarfilm 1975 Los hijos de Fierro 1985 Tangos, el exilio de Gardel (Tangos, the Exile of Gardel) 1988 Sur (South) 1992 El viaje (The Journey) 1998 La nube (Clouds) 2004 Memoria del saqueo (Social Genocide); Dokumentarfilm 2005 La dignidad de los nadies (The Dignity of the Nobodies); Dokumentarfilm 2007 Argentina latente (Latent Argentina); Dokumentarfilm 2008 La próxima estación (The Next Station); Dokumentarfilm 2009 Tierra sublevada: Oro impuro (Impure Gold); Dokumentarfilm 2011 Tierra sublevada: Oro negro (Black Gold); Dokumentarfilm 2013 La guerra del fracking (The Fracking War); Dokumentarfilm 2016 El legado (The Legacy); Dokumentarfilm 2018 Viaje a los Pueblos Fumigados (A Journey to the Fumigated Towns); Dokumentarfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018