"What I really want to do is what I am doing now: perform", so Jason Holliday in "seinem" Porträt. Jason, schwarz, schwul und ein selbsterklärter Hustler, inszeniert sich, wird inszeniert, erzählt, erfindet, gesteht, behauptet und fordert heraus: die Kamera, das Filmteam, bestehend aus Shirley Clarke und Carl Lee (mit dem sie auch in The Connection und The Cool World zusammengearbeitet hat) und uns, die Zuschauer, mit unseren Vorstellungen von Identität und Wahrheit. In der Rezeption des Films wurde stets darauf hingewiesen, dass er weder als Dokumentarfilm, Phantasmagorie, Casting- oder Interviewaufnahme kategorisierbar sei. Portrait of Jason ist all das, und doch etwas anderes, ein exzessiver Dialog mit Kamera und Publikum. Nach seinem Anfangserfolg und Verleih durch die Filmmakers Coop war er nur als VHS, seit 2006 auch als DVD im Umlauf, die mit dem spekulativen Hinweis versehen publiziert wurde, dass die Unverfügbarkeit des Films als materialer Ausdruck seiner kategorialen Uneindeutigkeit zu verstehen sein könnte. Nun wurde Portrait of Jason endlich restauriert: "This is a picture I can save forever" (Jason Holliday).
von Shirley Clarke USA 1967 105’

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