Die Vaterlosen

The Fatherless
Ein großes, halbverfallenes Haus auf dem Lande. Niki, der als Mediziner in München lebt, kommt gerade noch rechtzeitig ans Sterbebett seines Vaters. Aber er bekommt nicht, was er sich von seinem Erzeuger erhofft hat: eine späte Bekundung von Anerkennung und Liebe. Kurz nachdem der Vater gestorben ist, treffen weitere seiner mittlerweile erwachsenen Kinder ein: der extrovertierte und im Leben orientierungslose Idealist Vito, die viel jüngere, durch eine neurophysische Störung beeinträchtigte Mizzi – und eine, mit der niemand gerechnet hat: Kyra, sein Kind aus der Blütezeit der alternativen Wohn-, Lebens- und Liebesgemeinschaft. Niki und Vito haben sie nicht mehr gesehen, seitdem sich die Eltern vor 23 Jahren im Streit getrennt haben. Die damals achtjährige Kyra wurde kurz nach der Geburt von Mizzi, dem Kind der aktuellen Freundin des Vaters, samt ihrer lästig gewordenen Mutter vor die Tür gesetzt. Jetzt erfährt Kyra, dass ihre Existenz der damals neugeborenen Halbschwester bis heute verschwiegen wurde. Ein Grund mehr für Kyra, so schnell wie möglich diesen Ort der Verleugnung und Abweisung zu verlassen. Was sie schließlich einwilligen lässt, bis zur Beerdigung zu bleiben, ist die Neugier am lebendigen Teil ihrer Vergangenheit und die Sehnsucht nach einer Fortsetzung der sorglos erlebten Geschwisterbeziehung. Doch die behutsame Annäherung ist überschattet von einer unausgesprochenen Schuld Nikis an Kyras Rauswurf. Und von einem Geheimnis, das den Zerfall der Gemeinschaft damals begleitet hat und über das sich die Geschwister aus unterschiedlichen nebulösen Gründen in Schweigen hüllen.
von Marie Kreutzer
mit Andrea Wenzl, Philipp Hochmair, Andreas Kiendl, Emily Cox, Marion Mitterhammer
Österreich 2011 105’

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