Past Perfect

Past Perfect ist ein Film, der Gedanken entlehnt, weiterträgt, neu komponiert: eine Assoziationskette von Bildern und ein imaginärer Dialog über die Jahrhunderte hinweg bis heute. Wo gibt es Orte, an denen traurig sein erlaubt ist, die Traurigkeit ihren Platz hat? Der Filmemacher Jorge Jácome entwirft eine Geografie der Melancholie.
„Du mußt glauben, du mußt wagen/Denn die Götter leihn kein Pfand/Nur ein Wunder kann dich tragen/In das schöne Wunderland“, so Friedrich Schiller in seinem Gedicht „Sehnsucht“ von 1801. Vier Jahre später stirbt der Dichter und geht hinüber in jenes Andere, von dem der Maler Paul Klee sagt, dass er ihm immer näher ist als dem vermeintlichen Hier. Walter Benjamin hat Klees „Angelus Novus“ viele Jahre mit sich getragen, selbst ins Exil. Später schreibt er über das Bild: „Der Engel der Geschichte muss so aussehen. (...) Aber ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, dass der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst. Das, was wir den Fortschritt nennen, ist dieser Sturm.“
von Jorge Jácome Portugal 2019 Ohne Dialog 23’ Farbe

Stab

Regie Jorge Jácome
Buch Jorge Jácome, Pedro Penim
Kamera Jorge Jácome, Marta Simões
Montage Jorge Jácome
Musik Shuko Tekina, Rui Lima, Sérgio Martins
Sound Design Shugo Tekina, Tiago Matos
Tonschnitt António Porém Pires
Ausstattung Wasted Rita
Regieassistenz David Cabecinha

Produktion

Jorge Jácome

Jorge Jácome

Geboren 1988 in Portugal. Er studierte Film und hat seit 2013 mehrere Kurzfilme gedreht, die bei internationalen Festivals und Ausstellungen gezeigt und ausgezeichnet wurden. Past Perfect wurde 2019 auf der Berlinale präsentiert. Super Natural ist seine erste abendfüllende Regiearbeit.

Filmografie (Kurzfilme)

2013 Plutão; 30 Min. 2015 A GUEST + A HOST = A GHOST; 16 Min. 2016 Fiesta Forever; 21 Min. 2017 Flores; 26 Min. 2019 Past Perfect; 23 Min. 2022 Super Natural; 85 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022